HOW TO DISAPPEAR von TOTAL REFUSAL: Preisvergabe und Screening. Bester Kurzdokumentarfilm der Diagonale’20

Sceening und Diskussion mit dem Regie-Trio TOTAL REFUSAL (Robin Klengel, Leonhard Müllner, Michael Stumpf) und der Festivalintendanten Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber, Juror Manfred Koch.
Moderation: Natalie Resch

Anschließend Preisübergabe durch Johannes Rauchenberger, Leiter des KULTUM

Auf der Folie des Videospieles Battlefield V entstand ein politisches Essay, das über die Entwicklung der Demokratie in Europa nachdenken lässt. Auf der Suche nach Formen des Widerstands, positioniert sich How to disappear ebenso bitter-ironisch wie unterhaltsam. Total Refusal bezeichnet den Film selbst als „Kernschmelze dessen, was das Kollektiv zusammenhält: die Beugung von Regeln, der Ungehorsam, die Würdigung davon, das demokratischste Mittel von allen einzusetzen: den Mut seinen eigenen Verstand zu bedienen“.

„Wie können wir im Virtuellen über das Reale erzählen? In Zeiten, in denen wir uns vermehrt in Räume bewegen, in denen das soziale Miteinander neu verhandelt wird, eröffnet dieser Film einen ungewöhnlichen Blick auf die Geschichte der Fahnenflucht: Das filmische Werk lässt uns die Geschichte des Krieges über die Kulisse der Spielindustrie wahrnehmen, indem Systeme hinterfragt werden, die moralischen und ethnischen des Krieges sowie die der Unterhaltungsindustrie. Eine weibliche Stimme kommentiert und durchbricht dabei die männlichen Spielwelten.“

lautete die Begründung der dreiköpfigen Jury: Johannes Gierlinger (Beste Kurzdoku Remapping The Origin 2019), Manfred Koch (bis 2020 Leiter der Medienzentrale Bamberg), Antoinette Zwirchmayr (Beste Kurzdoku Der Zuhälter und seine Trophäen 2014 | Innovatives Kino Josef 2016). Nach der Online-Sichtung der 19-Wettbewerbsfilm traf die Jury ihre Entscheidung bereits im Mai.

Die Preisverleihung findet nach deren Covid-19 bedingten Absage nun am 4. September im Rahmen eines öffentlichen Screenings statt. Den mit 4.000 Euro dotierte Preis für den Besten Kurzdokumentarfilm, gestiftet vom KULTUM – Zentrum für zeitgenössische Kunst & Religion übergibt dessen Leiter, Johannes Rauchenberger. Es sei wesentlich den Preisträgerfilm der Öffentlichkeit zu präsentieren, denn „mit dem Genre des Kurzdokumentarfilms werden vorranging noch junge Filmschaffende bepreist, die jenseits von hohen Produktionsbudgets einen präzisen, kritischen Blick auf die aktuelle Gegenwart werfen. Und einen solchen brauchen wir mehr denn je“.