Zum letzten Sonntag in der Fastenzeit möchte ich Ihnen aus den letzten Tagen aus dem KULTUM-Programm vier Veranstaltungen als virtuelle Verbindung zu Ihnen übermitteln: Es sind – neben den Führungen zu Zenita Komads "Nie wieder Krieg!" – überaus kostbare Ereignisse gewesen, als Lesung, als Konzert-Lesung, als Diskussion.

Vorgestern Abend fand im KULTUM eine wunderbare Lesung von Franz Dodel und Anja Utler in der Lyrik-Reihe "Doppelte Gäste" statt: Hören Sie hier Auszüge aus dem mittlerweile 52.800 Verse umfassenden Langzeitgedicht Franz Dodels nach; er hat es sogar einmal "Langzeitgebet" genannt. Vielleicht erinnern Sie sich: Ein Vers Dodels zierte auch unsere letzte Weihnachtskarte ...

Unter https://www.franzdodel.ch/#52708 sind die jeweils letzten Verse seines seit 20 Jahren bestehenden Langzeitgedichts nachzuverfolgen. In seiner Lesung las Dodel am Ende auch aus den letzten Zeilen:

Ebenso Anja Utlers "Es beginnt der Tag..." – den Versuch einer Dichterin, Tage zu beschreiben – seit dem 24. Februar 2022, als Russland die Ukraine überfiel.
Die Einführungen hielt jeweils Barbara Rauchenberger, das anschließende Gespräch führte Helwig Brunner.

Die Gedichte Anja Utlers  passen besonders auch zur aktuellen Ausstellung von Zenita Komad "Nie wieder Krieg!", deren Schriftzug wir am Mittwoch in der Karwoche als Baumstamminstallation im Hof vor dem Minoritensaal lesen werden.(27. März, ab 15 Uhr; 17 Uhr Ausstellungsführung).

"Blick und Wunsch: Höhlenausgänge" – so lautete der künstlerische Abend der "2. Blumenbergtage" am 9. März im Minoritensaal: Judith Nika Pfeifer, Thomas Ballhausen (Lesungen) und die wunderbare Stimme von Helena Sorokina dominierten den Abend. Hören Sie hier dieses besondere Ereignis nach. (Kuratorin Literatur: Barbara Rauchenberger; Kurator Neue Musik: Benedikt Alphart)

Mit Philipp Stoellger, Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg, und Rüdiger Zill, Blumenbergbiograf, diskutierten zwei eminente Blumenberg-Experten über dessen monumentales Buch Höhlenausgänge sowie die mythisch wuchtige Urmetapher der Höhle und blickten dabei auch auf theologische und popkulturelle Höhlenbilder - und vieles mehr.
Hören Sie hier das hochinteressante Gespräch unter der Moderation von Florian Traussnig nach.

Im vollbesetzten Veranstaltungssaal des Cubus im KUTUM fand am 13. März eine weitere Veranstaltung im Rahmen von "Zukunft braucht Erinnerung. Die Gefährdung der Demokratie und Menschenrechte einst und jetzt. Österreich 1933/34" statt – in Kooperation mit der Katholischen Arbeitnehmer:innenbewegung und unterstützt von der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik: Es ging über "toxische Männlichkeit", um neue Formen von Männlichkeit, die auch selbstverständlich Care-Arbeit verrichtet, es ging um Gewalt und Geschlechterrollen, um Gesprächstherapien für gewaltanfällige Männer. Mit Elke Edlinger diskutierten Christoph May, Elli Scambor und Anneliese Pieber. Die Diskussion stieß und stößt auf sehr große Resonanz.

Die nächste Veranstaltung findet bereits am kommenden Donnerstag (21. März) statt, sie thematisiert den religiösen Fundamentalismus und den Rechtsextremismus als Gefahr.

Ich hoffe, Sie können damit einiges "zu sich nach Hause holen" und auch auf diese Weise an Programmereignissen partizipieren, die in vielerlei Hinsicht bemerkenswert, ja staunenswert waren.

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen damit

Ihr

Johannes Rauchenberger

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