In Rom findet in dieser letzten Oktoberwoche 2024 das Finale der historisch angekündigten Bischofssynode zur„Synodalität“ statt, die eine  neue Matrix der Entscheidungsfindung in der katholischen Kirche festsetzen wollte bzw. will. Aus diesem Anlass laden wir zu einem bemerkenswerten Kontrapunkt ins KULTUM: Der politische Philosoph Otto Kallscheuer spricht nämlich über sein vor wenigen Monaten erschienenes 1000-seitiges Opus: "PAPST und ZEIT. Heilsgeschichte und Weltpolitik". Ein schier unglaubliches Werk...  Am Donnerstag, den 24. Oktober ist Kallscheuer um 18 Uhr im CUBUS mein Gesprächspartner. 
Herzlich lade ich Sie zur Begegnung mit diesem außergewöhnlichen politischen Denker ein!
Und tags zuvor findet um 19.30 Uhr ein Konzert im Cubus statt, in dessen Zentrum Leoš Janàčeks Vionlinsonate steht: Der Pianist Forrest Moody und der belgische Violonist Ernst Spyckerelle interpretiert diese bekannte Sonate am Beginn der Moderne, die sie mit In Kombination mit  Morton Feldmans Spring of Chosroes kombinieren.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!
Ihr

Johannes Rauchenberger

Otto Kallscheuer, Philosoph und politischer Theoretiker, lebt in Berlin, Rom und Sardinien. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Die Wissenschaft vom Lieben Gott, Zur Zukunft des Abendlandes, Das Europa der Religionen, Gottes Wort und Volkes Stimme. Er war regelmäßiger Autor in Die Zeit, der NZZ, der FAZ, im Kursbuch und im Merkur, und ist derzeit Mitglied der Grünen Akademie sowie der Jury »Sachbücher des Monats« für Die Welt und den rbb. Als Grenzgänger interessieren ihn diskursive Brücken zwischen verschiedenen Disziplinen und Wissenschaftsbereichen – über Fachgrenzen und nationale oder kontinentale »Forschungsblasen« hinaus.

Nicht mehr das alte theokratische Modell, das ausgerechnet im römischen Papsttum seine letzte Ausprägung fand, soll in Zukunft also forciert werden, sondern ein gemeinsames Besprechen dessen, was jetzt und morgen zu tun sei – "Synodalität" also. Was ist davon zu halten? Was kam dabei heraus? Was ist dabei zu erwarten? Wer wird wie bestätigt, wer wird wie enttäuscht? Hat man die entscheidenden Weichen für jenen Teil der Welt, der mit Säkularisierung am empfindlichsten vertraut ist, nun endgültig zu spät gestellt? Oder überhaupt zu stellen verschlafen?
Einer, der dazu ganz viel zu sagen hat, ist der in Berlin und Rom lebende Politikwissenschaftler und Philosoph Otto Kallscheuer. Vor etwa 10 Jahren war er bereits im KULTUM mit seinem Büchlein: "Zur Zukunft des Abendlandes" zu Gast. 

Vor wenigen Monaten publizierte er ein außergewöhnliches Buch mit dem Titel "PAPST UND ZEIT. Heilsgeschichte und Weltpolitik", erschienen bei Matthes&Seitz in Berlin. Er skizziert auf völlig neue Weise – auf 1000 Seiten – eine Geschichte der Papsttums. Unkonventionell und gelehrsam zugleich, allein der Anmerkungsapparat umfasst 300 Seiten. Kallscheuer beginnt tatsächlich beim Evangelium, reist durch alle Epochen und endet, nach der wahrgenommenen Doppelpapsterscheinung des letzten Jahrzehnts, mit dem Resümee aus dem Pontifikat des derzeitig amtierenden Pontifex.

Auszug aus Buchkritiken: 

Frankurter Rundschau: Ein politisches Mirakel
FAZ-Frankfurter Allgemeine Zeitung
Herder Korrespondenz: Radikale Zweiweltlichkeit
Quart-Online, Wien, 2/2024: Cum ira et studio (F. Weissenböck)

Der in Graz lebende Pianist und Komponist Forrest Moody und der belgische Violinist Ernst Spyckerelle spielen am kommenden Mittwoch, 23. Oktober 2024 um 19.30 Uhr [imCubus] ein Duo-Programm, in dessen Zentrum Leoš Janàčeks Vionlinsonate steht. Ein Werk, das, im anbrechenden 20. Jahrhundert komponiert, an das Idiom der Romantik anknüpft, mit seinen ratinierten Klangfarben, Strukturen und Musiksprachen aber schon weit darüber hinausdeutet. In Kombination mit  Morton Feldmans Spring of Chosroes werden diese Aspekte besonders deutlich. Die musikalische Programm des Konzerts wird so zur Interpretation und Analyse von Janàčeks Werk, was die beiden Interpreten selbst mit neuen Stücken unterstreichen. Mehr Info und Kartenlink >>

Die aktuelle Ausstellung "AUSLÖSCHUNG" von Zlatko Kopljar im KULTUM findet immer mehr fantastische Kritikerstimmen: In der kroatischen Tageszeitung "Jutar List" in Zagreb erschien ein großartiger Text von Željko Kipke, den Sie hier in der deutschen Übersetzung finden können. 

Am kommenden Dienstag, 22.Oktober, führe ich um 15.30 Uhr wieder durch die Schau. Interessierte können gerne dazukommen, allerdings ist eine Anmeldung unter tickets@kultum.at erbeten.

Mariahilferplatz 3, 8020 Graz
T: +43 / 316 / 71 11 33 - 31
M: tickets@kultum.at
W: kultum.at