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Nach dem hochinteressanten Gespräch mit Otto Kallscheuer am vergangenen Donnerstag über sein Opus "Papst und Zeit" (nachzuhören auf unserem Youtube-Kanal) möchte ich Sie am Allerseelen-Tag um 11.15 Uhr herzlich zu einer thematischen Kuratorenführung zu Zlatko Kopljars Schau "Auslöschung" einladen: Sie handelt über seine Visionen eines Lebens nach dem Tod. Ebenso zu einer Lesung am Mittoch, den 6. November, in der Gundi Feyrer und Dieter Sperl aus ihren jüngsten Veröffentlichungen lesen werden: "Sätze, die Gedanken regnen. Ein Tagebuch mit Streiflichtern aus der Kabbalah" und: "An so viele wie mich – Traumnotizen" (die Einführungen halten in der Reihe "Literatur-Hotel" Alexandra Millner und Paul Pechmann.
Ich wünsche Ihnen gute Tage des Gedenkens und Erinnerns oder auch einfach schöne Herbst-Ferientage...
Ihr
Johannes Rauchenberger
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Das Werk von Zlatko Kopljar impliziert mehrfach das Thema des Lebens nach dem Tod, auch wenn die umfangreiche Schau im KULTUM "Auslöschung" heißt. Diese ist dabei aber nicht einfach eine Transformation in das Nichts, "Auslöschung" ist in Kopljars "Konstruktionen" (von 1997-2019) vielmehr ein Appell gegen den Gedächtnis- und Erinnerungsverlust (K6, K15, K16, K19). Im Moment der inszenierten persönlichen Auslöschung (K12) begegnet dem eben aus dem Leben Geschiedenen das Licht, das er – als postmortale Vision – umarmt. Fortan wird Kopljar (von K13 bis K18) als Lichtfigur erscheinen und in seinem Astralleib neue Konfigurationen des Zusammenlebens auf diesem Globus ausloten: Alles, was er dabei macht, ist eigentlich als ein Leben nach dem Tode zu lesen. Am Ende dieser "Erscheinungen" wird auch sein Astralanzug (in K18) vom Körper entkoppelt und irgendwann im Bachbett verschwinden. Es folgt der Ziegelturm (K19) mit Steinen von KZ-Häftlingen, der im Hof vor dem Minoritensaal ausgestellt ist, schließlich Betonskulpturen als Modelle für die Sehnsucht nach einer transzendenalen Kommunikation (K20 Empty-K22 Failure). Schließlich transformiert sich Zlatko Kopljars Kunst ab 2021 in eine Malerei der totalen Bildlosigkeit, das dem Erhabenen Raum verschafft. Kurator Johannes Rauchenberger führt unter diesem Aspekt durch die umfangreiche Schau "Auslöschung".
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Lesungen und Gespräch. Einführung: Alexandra Millner und Paul Pechmann In Kooperation mit RITTER Literatur
Mit Gundi Feyrer und Dieter Sperl begegnen einander eine Autorin und ein Autor, die in ihrer Dichtarbeit epistemologische mit lebensweltlichen und ästhetischen Fragestellungen zu verknüpfen versuchen. Literatur als exzeptioneller Denk- und Empfindungsraum, in dem das heute weitgehend Disparate aus unterschiedlichen Vorstellungs- und Erfahrungswelten in kreative Beziehung zu treten vermag. Mehr >>
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