KULTUM | Weihnachtsgruß: I believe; Öffnungszeiten während der Weihnachtsferien: 27./28. Dezember 11–17 Uhr ab 2. Jänner 2025: regulär DI–SA 11–17 Uhr, SO 14–18 Uhr
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„Ist trotz allem, ist trotz der Aussicht auf die große apokalyptische Stille, von der die Offenbarung spricht, so etwas wie Hoffnung angebracht? Die Antwort darauf gibt vielleicht die alte Legende vom geduldigen, unverdrossenen Wässern eines vertrockneten Baumes, die ich in dem mir bisher wichtigsten Film verarbeitet habe. Weil der Mönch, der entgegen aller Vernunft jahrelang Eimer um Eimer auf den Berg schleppte, konkret und unbeirrt an das Wunderwirken Gottes glaubte, konnte sich ihm eines Tages auch ein solches Wunder offenbaren –die dürren Zweige waren über Nacht ergrünt.“
(Andrej Tarkowskij, Opfer, 1986)

 


 

Auf diese Sequenz aus Andrej Tarkowskijs letztem Film "Opfer" (1986) bezieht sich das Kunstwerk "I believe" von Zlatko Kopljar, das in diesem Jahr unser Weihnachtsmotiv ziert.
Es ist der Titel einer Wandinstallation, die aus unserer aktuellen Ausstellung „AUSLÖSCHUNG“ entstammt. Der Künstler hat das Werk bereits 1993 gemacht, das jetzt, 31 Jahre später, erneut installiert worden ist. Zu sehen ist eine serienhafte Ansammmlung großer Nadeln, die in die Wand gerammt sind – ohne Zwirn, ohne Faden. In den Löchern befinden sich eingerollte Zettel, auf denen geschrieben steht: „I believe“. Trotz seiner Serialität ist das Werk nicht abgeschlossen: Es lädt zur Fortsetzung ein (in der Ursprungsversion bestand es aus 365 Nadeln). Sein Titel ist ein „Bekenntnis“, wie man es als Kunstwerk zugegebenermaßen äußerst selten findet. Es wird ein rituell wiederholtes Zusammennähen imaginiert, auch wenn der Faden fehlt. „Das rituelle Tun“, so Kopljar lakonisch, der zur Entstehungszeit dieser Arbeit stark von Andrej Tarkowskijs letztem Film „Opfer“ beeinflusst war, „ist die Übung für den Glauben.“ Oder, mit Tarkowskijs Worten: „Rituelles Handeln wird die Welt verändern.“
Diese Art von Wiederholung – und die Aussicht, dass ein immer wieder bewässerter dürrer Baum plötzlich Zweige trägt, wünsche ich uns zu Weihnachten – denn bei all den Weihnachtswünschen, die wir uns zukommen lassen: Es steht nicht wirklich gut um diese Welt.

Das kommende Jahr ist nicht nur ein großes Jubiläumsjahr weltweit, sondern auch eines im kleinen Kosmos bei den Minoriten: Das KULTUM wird 2025 50 (sic!) Jahre alt.
Wir werden feiern, auch in neuen Räumen, mit Kunst, Literatur, Musik und Spiel. Wir freuen uns auf Sie!

Im Namen des KULTUM-Teams sendet herzliche Weihnachtswünsche 

Ihr

Johannes Rauchenberger

 


 

Öffnungszeiten der Ausstellung während der Weihnachtsferien:
27./28. Dezember 11–17 Uhr

ab 2. Jänner 2025: regulär DI–SA 11–17 Uhr, SO 14–18 Uhr

Finissage und Buchpräsentation: SA, 11. Jänner 2025, 11.15 Uhr

 


 

Mariahilferplatz 3, 8020 Graz
T: +43 / 316 / 71 11 33 - 31
M: tickets@kultum.at
W: kultum.at

 

Das Programm wird unterstützt von:

 
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