KULTUM | in dieser Woche: Lesungen Fedor Pellmann und Heinz-Peter Geissler am DI, 4.3. | KUNSTASCHERMITTWOCH mit Abby Lee Tee und Edgar Honetschläger in der St. Andrä-Kirche am 5.3. um 19 Uhr | Rückblick auf die Ausstellungseröffnung "Im Bann (s)einer großen Erzählung: Josef Fink" vom vergangenen Freitag
Ein großes Fest liegt hinter uns, zwei wichtige Veranstaltungen liegen vor uns: Herzlich möchte ich Sie am Faschingdienstag zu einem Lyrikabend im Rahmen unserer Reihe "Der doppelte Gast" einladen: Fedor Pellmann liest aus Nur noch den Abend erreichen (Jung und Jung, 2024) und Heinz Peter Geißler (Engeler Verlag, 2024)liest aus schwarz das Fell die Schuppen die Haut.
Am KUNST-Aschermittwoch in der Grazer St. Andrä-Kirche beteiligen wir uns mit einem Neue-Musik-Beitrag von Abby Lee Tee. Die Installation von Edgar Honetschläger wird den Abend künstlerisch markieren. Zelebrant ist Alois Kölbl. Aschermittwoch, 19 Uhr.
Es war wirklich ein großes Fest, das am vergangenen Freitag, den 28. Februar 2025, im Grazer Minoritenzentrum sich Raum verschaffte: Die Eröffnung der Ausstellung "Im Bann (s)einer großen Erzählung", die den Anfang der Jubiläumsausstellungen zu "50 Jahre Kulturzentrum bei den Minoriten" markiert: "Welche Rolle spielt die Kunst für die Religion? Und wie kreativitätsspendend ist Religion (noch) für die Kunst?" Diese beiden Fragen habe ich zu Beginn in der Begrüßung als die zwei Hauptfragen des KULTUM seit 50 Jahren für diesen Ort benannt. Mehr als 200 Gäste sind gekommen. Hier finden Sie Fotos und den Mitschnitte des Abends!
Gleichzeitig war der Eröffnungsabend auch die offizielle Übergabe der Erbinnen des Werks von Josef Fink an das KULTUMUSEUM Graz. Mehr als 1000 Werke finden nun in jener Stätte eine Heimstatt, die Fink 1975 gegründet und (die längste Zeit mit Harald Seuter) bis zu seinem Tod am 29. November geleitet hat.
Elisabeth Koller, Co-Kuratorin der Schau, begründete im Namen ihrer Schwestern Renate Koller, Maria Schulze und Hildegard Keil die Schenkung an das KULTUM: "Wir sind der Überzeugung, dass hier zukünftig der beste Platz für sein umfangreiches Œuvre sein wird – als Fundament einer einzigartigen Institution, die von ihm vor nunmehr 50 Jahren gegründet wurde. Nicht als abgeschlossene Vergangenheit, sondern als lebendige Inspiration für die Zukunft. Seine Kunst soll weiter Menschen anregen, herausfordern und begleiten."
Zur Eröffnung sprach der wohl bekannteste Vermittler von Kunst und Kirche auf internationalem Niveau, em. Univ. Prof. Dr. Friedhelm Mennekes SJ: Er hielt die Eröffnungsansprache, die die Zuhörenden im Minoritensaal bis auf den letzten Platz in den Bann gezogen hat: "Ich weiß, wo ich bin und ich weiß, wo ich heute bin", begann der wortgewaltige Jesuit seine Ausführungen. Er würdigte Fink als einen Mann mit ungeheurem Tiefsinn in Sprache und Bild. Von "zwei Großen in diesem Format" sprach Mennekes in der Folge und meinte damit Otto Mauer und Josef Fink: "Sie lagen sich zwar nicht in den Armen, aber sie respektieren einander." Mennekes erinnerte auch daran, dass Fink über 1000 Werke dem Grazer Priesterseminar geschenkt hat.
Ausgehend vom Raum über die "Todesahnungen" ließ Mennekes schließlich Josef Fink lebendig werden; mit Räumen über die Wüste, über Jerusalem. Gleichzeitig verwandelte sich die Festrede nicht nur zu einer Trauerrede, sondern zu einer, die Josef Fink am Ende förmlich in den Himmel trug.
"Wenn Ihr bei meinem Tod nicht tanzen könnt, seid Ihr selber schuld" – an diesen Satz Josef Finks zehn Jahre vor seinem Tod erinnerte ich als unmittelbare Reaktion an diese Rede – Finks TänzerInnen besetzen den letzten Raum der Ausstellung.
Es ist Rosenmontag!
Einen schönen Faschingsausklang (mit einer Lesung) und einen besinnlichen Beginn der Fastenzeit (mit dem KUNST-ASCHERMITTWOCH!