Preis der Diözese Graz-Seckau für den Besten Kurzdokumentarfilm im Rahmen der Diagonale
lautete die Begründung der dreiköpfigen Jury: Johannes Gierlinger (Beste Kurzdoku „Remapping The Origin“ 2019), Manfred Koch (ehemaliger Leiter der Medienzentrale Bamberg), Antoinette Zwirchmayr (Beste Kurzdoku „Der Zuhälter und seine Trophäen“ 2014 | Innovatives Kino „Josef“ 2016). Die Regisseurin betont die Relevanz des Preises: "Besonders jetzt wird sehr sichtbar, wie essenziell Kunst ist – wie Kunst Städte und soziale Gefüge formt“, und geht auf die besondere Situation der Online-Sichtungen ein: „Kinofilme am Computer zu sichten und die Jurysitzung online zu führen, ist fern zwar von ideal, aber ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewohnte Methoden.“
Für den Preisstifter stand die Weiterführung des Preises nie zur Debatte: „Mir war es wichtig, dass wir in diesem Jahr, wo die Diagonale als „leibhaftiges“ Festival nicht stattfinden kann, unsere Kooperation gerade jetzt nicht aussetzen. Das heißt, den „Preis für den besten Kurzdokumentarfilm“, lange von der Diözese Graz-Seckau und seit nunmehr fünf Jahren vom KULTUM gestiftet, gibt es für mich selbstverständlich auch heuer. Ich sehe das auch als eine Form von Unterstützung für zeitgenössisches Kunst- bzw. Filmschaffen, so Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten.
In der existenziellen Krise, welche die österreichische Filmbranche durchlebe, seien solche Partnerschaften für die Diagonale wesentlich und Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung. „Dass die Diözese gerade auch im heurigen und für viele Kunst- und Kulturschaffende außerordentlich fordernden Jahr den Preis für den besten Kurzdokumentarfilm der Diagonale stiftet und auslobt zeugt vom tiefen Verständnis, der großen Solidarität sowie einer ehrlichen Verbundenheit, die die Diözese gegenüber den Kunst- und Filmschaffenden als auch gegenüber dem Festival des österreichischen Films empfindet und lebt“, so die beiden Festivalintendanten Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber.
Die Preisverleihung wird im Herbst nachgeholt. Sobald es irgendwie möglich ist, möchte Rauchenberger auch den Preisträgerfilm öffentlich im KULTUM vorstellen, denn „mit dem Genre des Kurzdokumentarfilms werden vorranging noch junge Filmschaffende bepreist, die jenseits von hohen Produktionsbudgets einen präzisen, kritischen Blick auf die aktuelle Gegenwart werfen. Und einen solchen brauchen wir mehr denn je“. Film als Kunstform ist und bleibt Seismograph gesellschaftlicher Erschütterungen, zeichnet Bewegungen auf, die auf Zukünftiges verweisen und stellt diese zur Diskussion.