Mit Kerstin Preiwuß kommt eine lyrische Stimme nach Graz, die, ausgezeichnet mit dem Lyrikpreis Meran, nach den wunden Punkten im Leben sucht. Mit ihrem dritten Gedichtband "Taupunkt" führt sie also fort und beschließt, was sie mit dem Band "Rede" begann und in "Gespür für Licht" weiterverfolgte: Für die Dauer einer Nacht setzt ein Sprachstrom ein, vergleichbar mit einem tiefen Einatmen, das unerschrocken durch alle Schichten des Ichs dringt. Dort nämlich setzt ihr Dichten an und sucht Zusammenhänge zwischen Sprache und Atem, zwischen Sprache und Körper.
Begleitet wird Kerstin Preiwuß von Nadja Küchenmeister, die ebenfalls aus ihrem dritten Gedichtband "Im Glasberg" lesen wird, einem Band, der völlig vertraut auf den poetischen Ausdruck, die literarische Tradition des Märchens und den Alltag als Quell poetischer Verwandlungen. Küchenmeisters Gedichte haben etwas zutiefst Kindliches, in dem sie Ich und Du, Innen- und Außenwelt miteinander verschmelzen.
Es folgen am 25. Juni Christoph Wenzel und Karin Fellner. Beide Abende versprechen viel! (Im Herbst werden in dieser Reihe dann Margret Kreidl und Tom Schulz, Ulrich Koch und Thomas Kunst, sowie Ursula Krechel und Daniela Danz zu Gast sein.)
Kerstin Preiwuß und Nadja Küchenmeister | Foto Rainer Mnich und Dirk Skiba