Das KULTUM zeigt zeitgenössische Kunst mit einem speziellen Fokus auf Religion, Spiritualität und existenzielle Fragestellungen. In den 2010 neu gestalteten Räumen im historischen Minoritenkloster in Graz werden kuratierte Themenausstellungen, Einzelpräsentationen und Sammlungsbestände gezeigt, die aus den Ausstellungen seit 2000 hervorgegangen sind.
Damit verbunden ist ein Museumskonzept, das Ausstellungen in einem größeren Ganzen versteht, sodass man von einem Museum in der Zeit sprechen kann: Es realisiert sich in ganz konkreten Ausstellungen vor Ort. Gleichzeitig werden daraus stammende Werke in zehn imaginären Museums-Räumen aufbewahrt, die unterschiedliche Aspekte von Religion in der Gegenwartskunst beleuchten: Fragilität von Wahrheit, ein neuer Blick auf christliche Ikonografie heute, Ethik und Ästhetik, die Medialisierung des Glaubens, Fundamentalismus und Religion, Abgründe von Existenz (und Glaube), Tod und Endlichkeit, Geburt und Anfang, Medialisierung des Bildes und die (Un-)-Möglichkeit, Gott heute ins Bild zu setzen.
Mit diesen Blickwinkeln wird seit 2010 von Kurator Johannes Rauchenberger, der das Kunstprogramm seit 2000 kuratiert, eine Sammlung aufgebaut, die derzeit etwa 800 Werke umfasst. Diese werden wiederum Teil aktueller Ausstellungen, wurden und werden aber auch in anderen Ausstellungen in anderen Städten gezeigt. 2023 wurde dem KULTUMUSEUM auch die Sammlung Wolf/Gleisdorf übertragen, die ab 2024 in regelmäßigen Ausstellungen im neu errichteten Kunstraum "Spiegelgitterhaus" gezeigt werden wird. Die Sammlung zählt zu den bedeudendsten Sammlungen zeitgenössischer steirischer Gegenwartskunst.
Das KULTUM ist aber auch ein Ort des Nachdenkens über alte Kunst, über das Erbe von Kunst und Kultur, das in die Gegenwart leuchtet: Im „Museum vor der Zeit” wird historische Kunst in die Gegenwart geholt, indem wir ihre innewohnenden Erzählungen ins Heute übersetzen möchten. Mit dem Ansatz bildtheologischer Forschung wird seit fast 20 Jahren in universitären Lehrveranstaltungen dieser Aspekt verfolgt, der auch in Vorträgen und Publikationen seinen Niederschlag findet.
The KULTUM shows contemporary art with a special focus on religion, spirituality and existential questions. In the newly designed rooms in the historic Minoritenkloster in Graz in 2010, curated thematic exhibitions, individual presentations and collection holdings are shown that have emerged from the exhibitions since 2000.
This is linked to a museum concept that understands exhibitions as part of a larger whole, so that one can speak of a museum in time: It is realised in very concrete exhibitions on site. At the same time, works originating from them are kept in ten imaginary museum rooms that illuminate different aspects of religion in contemporary art:
Fragility of truth, a new look at Christian iconography today, ethics and aesthetics, the medialisation of faith, fundamentalism and religion, abysses of existence (and faith), death and finitude, birth and beginning, medialisation of the image and the (im)possibility of putting God in the image today.
With these perspectives, a collection has been built up since 2010 by curator Johannes Rauchenberger, who has been curating the art programme since 2000, which currently comprises about 800 works. These in turn become part of current exhibitions, but were and are also shown in other exhibitions in other cities.
In 2023, the Wolf-collection/Gleisdorf was also transferred to the KULTUMUSEUM, which will be shown in regular exhibitions in the newly built art space "Spiegelgitterhaus" from 2024. The collection is one of the most significant collections of contemporary Styrian contemporary art.
But the KULTUM is also a place to reflect on ancient art, on the heritage of art and culture that shines into the present: In the "museum before time", historical art is brought into the present by our desire to translate its inherent narratives into today.
With the approach of visual theological research, this aspect has been pursued in university courses for almost 20 years, and is also reflected in lectures and publications.