Dort, wo unsere Sprache endet, komme ich jeden Tag vorbei
Diese Ausstellung legt Spuren: 30 internationale Künstlerinnen und Künstler widmen sich in unterschiedlichster Weise den Möglichkeiten sprachlicher Auflösung als Grundkonstante. Fortgeführt werden diese Gedanken in einem Open Workingspace. Daraus ergibt sich eine Art „Versuchsanordnung“, die Prozesse des Teilens und der Teilhabe (das Leitmotiv des steirischen herbstes 2014) unter den Vorzeichen sprachlicher Verweigerung beleuchtet: Könnten andere Sinne geöffnet werden, wenn Sprache als solche, wie wir sie aufs erste verstehen, ausgeblendet wird? Könnte dann eine andere Art von Politik entstehen, ein anderes Narrativ, das uns zusammenhält, eine Poesie, die beflügelt, eine Stille, die hörend macht, eine Auflösung, die füllt?
In einer großen Bandbreite an formalen sowie inhaltlichen Lösungen thematisieren die Künstlerinnen und Künstler grundsätzliche Fragen zu unserer Sprache, Schrift, ihres Gebrauches, Missbrauches und ihrer Bedeutung. Sie legen unerwartete Gegenentwürfe vor, welche die Logik des Verschweigens, Verdrängens oder der Gewalt beiseite lassen, aber das Aufdecken des Missbrauchs und der Banalisierung im Blick haben. Schließlich ist es der Rückschluss auf uns selbst als Menschen, wenn uns „entwortete“ Sprachen fassungslos mit dem Leben zu konfrontieren vermögen.