"PHANTASTISCHES WISSEN, innerlich durchleuchtet". Ausstellung zum PREIS DER DIÖZESE GRAZ-SECKAU für zeitgenössische Kunst 2019
Die ausgewählten Beiträge sind unterschiedliche „Instrumentarien und Versuchsanordnungen“ zur Welterkundung, die in künstlerischer Analyse Situationen schaffen, in denen spezifische Forschungsfragen beantwortet werden. In ganz unterschiedlichen Zugangsweisen und Medien wird (vermeintliches) Alltagswissen in den künstlerischen Positionen auf die Probe gestellt, hinterfragt und ausdifferenziert. Viele dieser Fragen werden langfristig vorangetrieben, in variierenden Versuchsanordnungen, wie bei Max Freys Rotoren oder Markus Jeschaunigs „lebenden“ Installationen. Als tiefgreifende Befragung biophysikalischer Gesetze, die bei Jeschaunig zuweilen gar das Ziel einer Prozessumkehr anvisieren, greifen sie die Anmutung von Geräten zur Erweiterung der Reichweite des Menschen auf. So auch in Wendelin Pressls poetischen Teleskopen zur Beobachtung irdischer Planetenformationen oder seinen metaphorisch verdichteten Himmelsvermessungen. Andernorts - wie in Ulrike Königshofers Medieninstallationen, die das „Festhalten“ von Naturphänomenen wie einem Sonnenaufgang oder Wind versuchen - geht es um die Befragung der Gleichzeitigkeit, der Kontextabhängigkeit und Übersetzbarkeit einer Erfahrung. Ebensolches geschieht auch bei den Arbeiten von Anita Fuchs, die uns mitnimmt auf eine sorgfältige Untersuchung botanischer und politischer Entwicklungen, die an natürlichen oder politischen Grenzziehungen konvergente Systeme offenbaren.
Auch das Spektrum technischer Möglichkeiten wird abgewogen, wenn etwa studio ASYNCHROME Unsichtbares mithilfe unterschiedlicher Lichtquellen sichtbar macht oder Alfred Lenz fast widerspenstig das Malen der Maschine überlässt. Insgesamt geht es den versammelten Positionen um eine Differenzierung der Wahrnehmung; ein Infragestellen dessen, was wir sehen oder zu erkennen glauben. Die Hypothese lautet, „there are more things in heaven and earth, than are dreamt of in your philosophy“ (Shakespeare, Hamlet). Künstlerische Forschung legt hier einen Fokus auf das Ausgeblendete, das Verdrängte, oder auf die poetische Kraft der Wahrnehmung, der Weltfindung an sich.
(Katrin Bucher Trantow, Roman Grabner, Astrid Kury)
„Same time, Different Time“: Eine Videoaufnahme zeigt den Sonnenaufgang in Wien, die andere zeitgleich den Sonnenuntergang auf der anderen Seite der Welt, in Los Angeles. Im alltäglichen Erleben ist es entweder Tag oder Nacht. Diese mögen aus einer objektiven Sicht nur verschiedene Blickwinkel sein auf dasselbe Ereignis - in der subjektiven Betrachtung sind sie das genaue Gegenteil voneinander. Überall auf der Erde sieht man dieselbe Sonne. Der Horizont aber ist ein anderer. Durch das Verschieben der Perspektive lässt Ulrike Königshofer dasselbe Ereignis völlig anders erscheinen.
„Wind“ wurde durch die Bewegung eines kleinen Stromgenerators, der an an einem Windrad befestigt war, in Form elektrischer Signale aufgezeichnet. In entsprechender Verstärkung wird er an einem Ventilator wieder abgespielt, der so den Wind von einem bestimmten Tag und Ort im Ausstellungsraum reproduziert.
Für die Arbeit „Sunset Recordings“ wurde Licht bei Sonnenuntergang auf Diafilm aufgezeichnet und wird im Ausstellungsraum über einen Diaprojektor wiedergegeben.
Ulrike Königshofer, Same time, Different time, 2017, Video, 30min, KULTUMdepot Graz aus: "Phantastisches Wissen, innerlich durchleuchtet": Preis der Diözese Graz-Seckau für zeitgenössische Kunst 2019 im KULTUM Graz, 11.9.- 9 11. 2019. Foto+Copyright: Ulrike Königshofer
Ulrike Königshofer befasst sich mit verschiedenen Aspekten der menschlichen Wahrnehmung, vor allem in Fotografie- und Medienarbeiten und Installationen. 1981 in Koglhof geboren, besuchte sie die Ortweinschule in Graz und studierte anschließend an der Universität für angewandte Kunst in Wien; sie zeigte Einzelausstellungen u.a. im Austrian Cultural Forum New York („Sense and Record“), in der Halle für Kunst und Medien in Graz („Dinge, die andere Dinge sind“) oder kürzlich in der Galerie Marenzi in Leibnitz („Über das Nichts“) und baute im Projektraum des Kunsthauses Graz die Spiegelinstallation „Durchblickapparat“.
Eine halbe Stunde Sonnenuntergang in Los Angeles, eine halbe Stunde Sonnenaufgang in Wien. Gleichzeitig. „Als würde man mit einer großen Umarmung beide Seiten des Globus umfangen“, so Kuratorin Katrin Bucher Trantow in ihrer Führung vor der Jury. Der betörende Vogelgesang bei diesem Vorgang ertönte zwei Monate in der Ausstellung, ebenso der Wind aus den Donauauen, den die Künstlerin ULRIKE KÖNIGSHOFER zurück in die Ausstellung brachte. Foto: J. Rauchenberger
Die „Planetothek“ Wendelin Pressls lässt die Betrachterinnen und Betrachter eine Performance gestalten: Leicht gebückt schauen wir ins Fernrohr und sehen das Weltall. Diese Anordnung von Kunst versteht sich auch als Forschungslabor, sie trägt das „-thek“ im Namen. Sternbilder zieren denn auch die Wand. Wie so oft bei Pressl geht es in dieser Anordnung um das Universum und um die durchaus poetische, aber freilich auch ironische Entdeckung neuer Welten. Es geht aber ebenso um die Vortäuschung, um die Täuschung. Es geht auch um die Lüge.
Wenn die „Planetothek“ so etwas ist wie die Erkundungsapparatur, die Weltensuch- und Betrugsmaschine ist, dann ist das „Progress Chart“, die zweidimensionale Fortführung an der Wand, die begleitende Studie, die Skizze oder Tabelle; die Aufzeichnung und Dokumentation der quasi-wissenschaftlichen Erkenntnis.
Wendelin Pressl: PLANETOTHEK, 2015-2019, Flusssteine, Rohre, Schrauben. Bilder an der Wand: links, 1. Bild: PARALLEL, Filzstift, Acryl auf MDF-Platte, Geo-Dreieck, 16x16 cm, 2. Bild: FUZZYDEPTH - oder: Eine sehr unscharfe Relation zur Tiefe, 2015. KULTUMdepot Graz, aus: Phantastisches Wissen, innerlich durchleuchtet. Ausstellung zum Preis der Diözese Graz-Seckau für zeitgenössische Kunst, 2019.
Seit rund 20 Jahren ist Wendelin Pressl ein „Feldforscher“ an der Grenze zwischen Kunst, Wissenschaft, Wahrnehmung und: Kosmos. In zahlreichen Ausstellungen, Auslandsaufenhalten und Publikationen hat Pressl das Forschungssystem Kunst auf seine für ihn typische Weise von Wahrheit und Täuschung ausgelotet und bestimmt. 1971 in Graz geboren, lebt und arbeitet Wendelin Pressl freischaffend in Wien. Nach der Meisterschule für Malerei an der Ortweinschule Graz studierte er in Wien an der Akademie der bildenden Künste.
Von außen sind es nur Flusssteine und Rohre, von „innen“ sind es wahrlich Planeten: Die „Planetothek“ von WENDELIN PRESSL eröffnete die Schau, die an der Grenze von Wissenschaft und einem poetischen Kunstblick angesiedelt war. Foto: J. Rauchenberger/C. Nestroy
Die Arbeit ON-LINE von studio ASYNCHROME folgt dem Beschäftigungsfeld mit der zeitgenössischen Utopie. Im narrativen Mittelpunkt stehen die gegenwärtigen Möglichkeitsräume innerhalb von Überlagerungen aus Zeit – Raum – Gesellschaft. Damit einhergehend stellt sich das Duo den Fragen nach gegenwärtigen Kreisläufen hinter der Beziehung von Mensch und Maschine sowie den dazu erforderlichen (Produktions-)Zyklen.
In Anlehnung an die „gelbe Zone“ in „New Babylon“, wie sie Constant Nieuwenhuys schon zwischen 1957-1974 entworfen hat, soll dahingehend ein Raum in eine utopische Zone der Transformation verwandelt werden.
Programmierte Situationen aus Licht und Schatten können unerwartete Einblicke (frei-)geben und laden den Besucher / die Besucherin ein, sich selbst über die eigene Bewegung ein „Bild“ zu machen.
studio ASYNCHROME, Hide and Seek, (Detail), 2018, Mixed Media on Plexiglas, 150 x 90 cm
studio ASYNCHROME wurde 2013 als „transdisziplinäres Experiment“ von Marleen Leitner und Michael Schitnig gegründet und bezieht sich in seiner Arbeit auf narrative Erzählstrategien an den Schnittstellen von künstlerischen Grenzüberschreitungen und urbanistischer Spurensuche. Ausgangslage ist die Behauptung, dass die Utopie weder als gescheiterter Plan noch als Bauaufgabe zu verstehen ist. Sie dient vielmehr als Werkzeug und Methode, um kritisch und künstlerisch zu arbeiten. Die Ausdrucksformen des Duos reichen dabei von Zeichnung, Fotografie, Malerei, Installation bis hin zu Animation.
Unterschiedliche Dispositive an Erzählungen überlagerten sich in der Arbeit von studio ASYNCHROME (Marleen Leitner und Michael Schitnig): Ein Europa des Paradieses für Immigranten und die Hilflosigkeit, darauf angemessen zu reagieren, die Suche nach dem Glück, die mit einem Roboter abgehandelt wird, Platons Höhlengleichnis, die Fragen nach der Biogenetik und der Aussicht auf das Klonen von Menschen, die künstlichen Intelligenzen, die auch das Feld der Kreativität längst beherrschen. Wie können wir angesichts dieser beschriebenen Weltzustände noch von Utopien sprechen? Foto: J. Rauchenberger
Energie, Bewegung, Licht und physikalische Phänomene sind Themen der Arbeiten des in Berlin lebenden Künstlers Max Frey. Er versucht in zahlreichen Installationen Motor-gesteuerte Lichtmodule miteinander in Relation zu setzen, sodass das Licht als konstant veränderbares physikalisches Phänomen in ein Raum-Zeitkontinuum eindringt, das ständig neue Formationen, Muster und Bewegungsabläufe generiert. Die dabei entstehenden „Lampen“ oder „Lichtsäulen“ mögen in ihrer Gestalt an klassische Lichtbehelfe erinnern, deren Leuchtmittel jedoch einer motorischen Sensibilität unterworfen sind und vom Künstler so gesteuert werden, dass sich neue sphärische Dimensionen und Lichtformationen ergeben.
Max Frey, Overlapping Lightroom, 2014, Motor, Leuchtstoffröhren, Metallschiene, getriebeteile, 45 x 80 x 60 cm, Unikat.
Max Frey geboren 1976 in Graz, besuchte die Ortweinschule in Graz und studierte anschließend an der Universität für angewandte Kunst bei Brigitte Kowanz, deren Assistent er ab 2009 war. Frey untersucht die Wechselwirkung zwischen räumlicher Vorstellungskraft und der Dynamik, die seine Objekte in einem räumlichen Gefüge auslösen. Aus eher simplen, alltäglichen Materialien wie Fahrradspeiche, Spiegel, Tischtennisbällen und Pappe sowie Motoren und Gebläsen entstehen in den Objekten und temporären Installationen Max Freys komplexe und zugleich poetische Bilder. Sie weisen darauf hin, dass ein statisches Bild nicht existiert, sich vielmehr alle Sinneseindrücke überlagern und wechselseitig beeinflussen.
Ein Bild ist nicht statisch, sondern in permanenter Bewegung: Die „Apparate“ von MAX FREY machten die Faszination des freien ästhetischen Handelns sichtbar und trieben kunstimmanente Bedingungen auf die Spitze. Foto: C. Nestroy
Anita Fuchs ist eine Künstlerin der „Nature Art“. Ihre Projekte haben oft einen aktionistischen Ansatz. Roadtrips oder Bootsfahrten, Pflänzchenschmuggel, Videoaufzeichnungen von Tieren in der Nacht. Klimawandel, Migration, Terror, globale Ökonomien und Politik sind mit diesen Aktionen verknüpft. Seit 2018 untersucht sie etwa einen „Grenzstreifen“ an der österreichisch-ungarischen Grenze. Fuchs prüft die Vielfalt von Pflanzen und Tieren als „Objekte“ politischer Natur. Als ein wesentliches Untersuchungsfeld ihrer künstlerischen Forschungen werden diese konzentrierten Naturauszüge zu Metaphern für eine größere Sicht der Welt, in der Natur kein Gegenpart zur Kultur mehr ist.
Anita Fuchs, TEUCRIUM SCORODONIA / Salbeigamander, LINE TRANSECT, Plants & Politics, KULTUM Graz, 11.9.-9.11.2019, Foto: Anita Fuchs
Der Begriff „Line Transect“ stammt aus den Biowissenschaften und beschreibt die genaue Analyse und das Sammeln von Organismen entlang einer relativ schmalen, geografischen Linie zur Abbildung eines Systems oder einer Gemeinschaft von Lebewesen an einem spezifischen Ort. Anita Fuchs zeigt hier ihre Erkundungsreise entlang des Flusses Feistritz, den sie den gesamten Flusslauf bis zur Mündung durchwanderte - vom wenig wasserführender Bergbach bis zum Fluss, der mit zahlreichen Wehren und Wasserkraftwerken immer wieder aufgestaut und unterbrochen ist. Diese Flusswanderung wurden im Sommer 2019 gestartet. Das Konzept war, auf der gesamten Strecke innerhalb des Flusssbettes und der inneren Uferbereiche zu bleiben, im Fluss zu gehen, auf Kiesbänken und Felsen zu sammeln und durch unterschiedliche künstlerische und wissenschaftliche Methoden zueinander in Beziehung zu setzen.
Was ANITA FUCHS in ihrem Projekt „Line transect / PLANTS & POLITICS“ mit den Pflanzen zeigte, war zwar auch botanische Forschung, aber gleichzeitig auch eine Erzählung über Politik und das Phänomen der Grenze, etwa wie diese in Ungarn geschützte Pflanze über den Eisernen Vorhang ausbreitete. Im rechten Bild: „Schmugglerschuhe“ aus dieser Gegend, die damals entlang der „grünen Grenze“ zwischen Ungarn und Jugoslawien benützt worden sind. Foto: C. Nestroy
Die Installation „Diatomeen Bacillariophyta“ von Markus Jeschaunig besteht zum Großteil aus dem fossilen Diatomeen-Sand, der vor 23 Millionen Jahren in den Kieselalgen seinen lebendigen Anfang hatte. Das ‘Skelett’ dieser Algen ist makroskopisch klein (Sandkorngröße 0,2 mm) und besteht zum größten Teil aus Silizium (SiO2), also Glas. Durch die künstlerische Hand findet sich in dieser Arbeit Jahrmillionen alter fossiler Sand in zwei unterschiedlichen „Aggregatszuständen“, in Rohform als Sand und in bei hohen Temperaturen zu Glaskörpern geschmolzener Form.Markus Jeschaunig befragt biophysikalische Gesetze, ja er visiert sogar das Ziel einer Prozessumkehr an: Das Glas wird sich nicht mehr zurückverwandeln lassen. Wie steht es mit unsem gemeinsamen Haus, der Biosphäre? Jeschaunig lässt über menschliche Handlungswesen in Bezug auf das Ökosystem der Erde nachdenken.
Markus Jeschaunig, Projektskizze zum Projekt "DIATOMEEN" für die Ausstellung zum Kunstpreis der Diözese Graz-Seckau im KULTUM.
Markus Jeschaunigs künstlerische Arbeit erforscht Themen der Wechselbeziehung zwischen Kultur und Natur. Inspiriert von den Kräften und Dynamiken der Lithosphäre, Hydrosphäre, Atmosphäre und Biosphäre entfalten sich die Arbeiten seiner ‚agency in biosphere‘ im Spannungsfeld von Ökologie, Landschaft, Technologie sowie öffentlichem Raum und Aktivismus. Ökologische Fragestellungen, Klimawandel oder Energie- und Ressourcenfragen spielen eine wichtige Rolle in seiner künstlerischen Arbeit, die oft als Prozess erscheint. Markus Jeschaunig studierte Architektur an der Kunstuniversität Linz und Mimar Sinan Fine Arts University Istanbul und ist seit 2010 freischaffender Künstler. Jeschaunig, geboren 1982 in Graz, „lebt und arbeitet in der Biosphäre“.
Der weiße Sandhaufen von MARKUS JESCHAUNIG: Vor 23 Millionen Jahren war er noch Meeresplankton: Jeschaunig hat daraus unter großer Hitze beeindruckend schöne Glasbehälter gemacht und so einen Transformationsschritt gesetzt, der unumkehrbar ist. Was wir heute tun, ist an der Kippe zum Unumkehrbaren, sagen uns die Klimaforscher. Es geht noch, aber wir müssen es jetzt tun. Foto: J. Rauchenberger
Der Maler Georg Friedrich Kersting malte im Jahr 1811 seinen Freund und Kollegen Caspar David Friedrich. Eine gerahmte Reproduktion dieses Bildes ist Ausgangspunkt der Arbeit von Alfred Lenz. In einem digitalen Postproduktionsverfahren wurde der Pinsel des Gemäldes wegretuschiert und durch einen echten ersetzt. Dieser Pinsel wird von der Rückseite des Bildes her durch einen Mikrocontroller und einen Motor auf der Leinwand bewegt.
Caspar David Friedrichs „Gebirgslandschaft mit Regenbogen“ aus dem Jahr 1810 wird im zweiten Bild durch Ton- und Bildaufnahmen eines Gewitters erweitert. Die Vergangenheit verbindet sich mit der Gegenwart in der Überlagerung zweier Orte.
Beide Arbeiten spannen auf unterschiedliche Weise einen zeitlichen Bogen der weit über die Dauer eines Menschenlebens hinaus reicht. Gleichzeitig können sie als Überlagerungen oder Faltungen der Zeit gelesen werden.
Alfred Lenz, Ohne Titel (Hamburger Bild), 2016, digitale Reproduktion auf Leinwand, Rahmen, Pinsel, Mecchanik, Elektronik, 32 x 42 x 4 cm, courtesy der Künstler
Alfred Lenz, geboren 1974, studierte Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien und Generative Kunst an der Universität der Künste Berlin. Er lebt und arbeiten in Studenzen. Für seine künstlerische Praxis ist der Einsatz unterschiedlicher Medien und Materialien signifkant. Seine Werke dehnen sich von der bildenden bis in die darstellende Kunst aus. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit dem Regenbogen. Lenz dekontextualisiert alltägliche Gegenstände, oft gefundene Materialien – und kontextualisiert sie neu in Werken, welche dann z. B. Fragen zu Mechanismen per se oder dem Verhältnis von medialer Darstellung und Wahrheit aufwerfen.
ALFRED LENZ inszenierte im dunklen CUBUS zwei historische Bilder, die auf eigentümliche Weise verheutigt wurden. Ein Pinsel des Romantik-Malers Caspar David Friedrich bewegte sich wirklich vor dessen Staffelei, das Gewitter des einsamen Menschen vor dem Meere, einem Schlüsselwerk von Caspar David Friedrich, war auch akustisch zu hören, am Ende erschien ein Feuerball am Himmel. Foto: A. Lenz