Kunst am Aschermittwoch
Künstlergespräch mit Thomas Henke
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Es geht um Sinn, um Endlichkeit, um Radikalismus, um Missbrauch, um Poesie, um Kunst, um das Sterben, um Gott. Es geht um die „letzten Dinge“, die allerdings keineswegs apokalyptisch ausgemalt werden, sondern existenziell. Alte und junge Nonnen sind bei ihm genauso Hauptdarstellerinnen, wie Literatinnen, Philosophen oder junge Menschen auf der Suche nach Identität, ob in der Jugendpsychiatrie oder im radikalen Milieu oder schlicht in der unendlichen Trauer um die seit Jahren alkoholkranke Mutter, die der Jugendliche in den Tod begleitet hat. Niemals wird eines seiner Themen oder einer seiner Protagonist*innen ironisch dargestellt.
Vieles, sehr vieles sogar der unendlich erscheinenden Stunden in dieser Ausstellung ist schwer zu ertragen. Fast immer wird man in eine ganz andere Welt versetzt, aus der zurückzukehren gar nicht einfach ist. Als Rezeptionsvoraussetzung braucht es aber vor allem eines, was wir alle nicht haben: ZEIT. Der Aschermittwoch und die darauffolgende Fastenzeit könnten dafür Zeiträume sein.
Derartige Werke brauchen auch einen Ort, der vor dem Druck der Besucher*innenzahlen und vor der Scham seiner Themen befreit ist.
Die Installationsbauten von Lorenz Estermann, die unabhängig von Henkes Werk entstanden sind, aber dennoch über viele Jahre seine Präsentationen begleiteten, sind ein eindrucksvolles Paralleluniversum dieser Ausstellung.