Die Glasmalerei erhält in moderner Kirchenarchitektur einen immer wichtigeren Bildort. In der Steiermark gestalten nach dem Zweiten Weltkrieg Albert Birkle (Stadtpfarrkirche Graz und Christkönig), Alfred Wickenburg (Michaelskapelle in Seggau), Rudolf Szyszkowitz (Grazer Priesterseminar) und Margret Bilger (Pfarrkirche Rohrbach) bedeutende Fenster in der Sprache des Expressionismus. Abstrahiert läuten Mario Decleva (Kapfenberg-Hl. Familie und Leoben-Hinterberg) und der junge Luis Sammer (Kapelle des Augustinums) eine neue Etappe der Glasmalerei ein. Zahlreiche Fenster gestaltet in dieser Tradition Edith Temmel. Gunter Damisch malt das Sonnenwunder von Fatima in Graz-Münzgraben. Fritz Panzer erzählt dort ohne Figuren einfühlsam die Heilsgeschichte, ähnlich wie Alois Mosbacher in Liebenau St. Paul. Eine Blüte zeitgenössischer Kirchenfenster geht auf das Engagement Hermann Glettlers zurück: Beginnend mit Michael Kienzers Glaswänden in der Priesterseminarkapelle (1995) lässt er in Graz-St. Andrä ab 2002 in einem radikal konzeptionellen Ansatz 15 verschiedene Fenster gestalten: (u.a. von Markus Wilfling, Manfred Erjautz, Flora Neuwirth, Werner Reiterer, Gustav Troger, Johanna und Helmut Kandl).