Vulgata 77 zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel | im Dommuseum Mainz
LOGOS & CHAOS Über Schöpfung, Schrift und Gottesnamen
Wo anfangen, wenn es um das Wort schlechthin geht? Die Bibel entstand, so der Glaube über viele Jahrhunderte, durch Inspiration. Ganz ironisch hingegen nimmt der bekannte britische Künstler Mark Wallinger den Anfang des Anfangs aufs Korn: Er fotografiert in der Selfie-Manie der Gegenwart seine beiden Hände. Durch das Arrangement der Fotos bringt man sie mit Michelangelos Schöpfungsfresko aus der Sixtinischen Kapelle in einen Zusammenhang: Wo springt der Funke über? Die doppelt anmaßende Arbeit ist auf den ersten Blick eine spielerische Neu-Kreation, die wir täglich mit unseren Bildern vollziehen. Aber was steht mit der EGO-Schöpfung auf dem Spiel? Zenita Komad warnt vor einer Besitzergreifung: „The Creator is Nobody`s Property“. Und Guillaume Bruère zeichnet vor diesem Hintergrund den Übersetzer der Bibel in die VULGATA.
Mark Wallinger geb. 1959 in Chigwell (UK), lebt in London (UK) Ego, 2016 2 Digitaldrucke, je 21x29,7cm, KULTUMdepot Graz, aus: VULGATA. 77 zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel (2019)
Guillaume Bruère geb. 1976 in Châtellerault (FR), lebt in Berlin (DE) 30.12.2011 Gemäldegalerie Berlin Grafit, Ölkreide, Wasserfarbe auf Papier Courtesy der Künstler
Zenita Komad geb. 1980 in Klagenfurt (AT), lebt in Tel Aviv (IS) The Creator is Nobody`s Property, 2015 Mischtechnik auf Papier, 40 x 30 cm KULTUMdepot Graz, aus: reliqte, reloaded. Zum Erbe christlicher Bildwelten heute (2015)