Wozu ein Museum, wenn der Begriff des Werkes längst obsolet erscheint? Dann gilt vielmehr die Zeit, der Moment, die Präsenz. Die Wiener Künstlerin Claudia Märzendorfer eröffnet den Reigen dieses...
Wozu ein Museum, wenn der Begriff des Werkes längst obsolet erscheint? Dann gilt vielmehr die Zeit, der Moment, die Präsenz. Die Wiener Künstlerin Claudia Märzendorfer eröffnet den Reigen dieses Museums, das nicht nur aus konkreten Werken besteht, sondern vor allem aus dem Ereignis, Kunst zu zeigen. Bekannt für ihre „Eisskulpturen“ legt sie auch hier eine gefrorene Schallplatte auf – mit dem Herzton ihrer Atelierskollegin, von der sie als „special guest“ zu einer Ausstellung eingeladen wurde. Der Herzschlag ist, auf eine LP gepresst und in der Gefriertruhe nebenan verwahrt, am Plattenspieler aufgelegt für einige Sekunden zu hören – bis die Platte schmilzt: Wahrheiten müssen robust sein, es ist nicht ihre Dauer, sondern das Ausmaß ihres Herzschlags, was hier zählt.