Museum Raum 02

Julia Krahn: Applaus / Mater dolorosa, 2012

Wem gehört dieser Applaus? Die mehrteilige Fotoserie „Applaus / Mater Dolorosa“ der in Mailand lebenden Künstlerin Julia Krahn entstand aus der Betrachtung verschiedener Schmerzensmutter-Darstellungen, bei denen Julia Krahn unterschiedlich weite Armöffnungen entdeckte. In Serie entstand so ein Bewegungsablauf von Standbildern, der aus der „Mater Dolorosa“ einen Applausvorgang herausschält. Aus der Pathosgeste wird so ein höchst ambivalenter Vorgang, dem man die emotionale Geste der Beweinung entziehen muss. Wem aber gehört ihr Applaus? Ihrem Mutter-Schmerz? Oder dem Schmerz des Betrachters?

Applaus / Mater Dolorosa, 2012, Analoge Fotografie, 10 tlg.Edition: 3+ APKULTUMdepot Graz,aus: reliqte, reloaded: Zum Erbe christlicher Bildwelten heute (2015/16) | Julia Krahn

Julia KrahnApplaus / Mater dolorosa, 2012Edition 3 + 2AP10-teilig, Analoge Fotografie, Farbdruck auf Dipond, Kirschholzrahmen, Museumsglasje 40 x 50 cmCourtesy die K?nstlerinEduard WinklhoferSenza Titulo, 2006 (2015)Gipsmadonnen, St

Julia Krahn

geboren 1978 in Aachen, Deutschland, lebt und arbeitet in Mailand. Die Fotografin untersucht innere Wertekonflikte sowie veränderte Werte in Gesellschaft, Familie und Religion. Die vorgefundenen Gegensätze inszeniert sie in ihren Fotoarbeiten mittels traditionellen Symbolen und Verweisen auf die christliche Ikonografie. Charakteristisch sind auch Krahns Selbstportraits, die sie mit einem Selbstauslöser ausführt. Ihre Arbeiten wurden u.a. in Basel, Berlin, Bozen, Hannover, LA, Lima, London, Mailand, Marokko, Mexico City, Neapel, NY, Stuttgart, Teheran, Turin und Venedig ausgestellt. Im KULTUM wurde Krahn in der Ausstellung „mutter. Neue Bilder in zeitgenössischer Kunst“ (2010), „Seelenwäsche“ (2013), „reliqte, reloaded: Zum Erbe christlicher Bildwelten heute” (2015/16) und „VULGATA. 77 Zugriffe auf die Bibel“ (2017) gezeigt.

born in Aachen, Germany, in 1978; lives and works in Milan, Italy. The photographer investigates inner conflicts of values and changed values in society, in the family, and in religion. In her photographic works, she dramatizes the opposites she finds by means of traditional symbols and references to Christian iconography. Also typical are Krahn's self-portraits, which she takes with a self-timer. Her works were exhibited i.a.in Basel, Berlin, Bolzano, Hanover, Los Angeles, Lima, London, Milan, Morocco, Mexico City, Naples, New York, Stuttgart, Tehran, Turin, and Venice. Krahn's works were shown in the KULTUM in the exhibition "mutter. Neue Bilder in zeitgenössischer Kunst" (2010) and "Soul Underwear" (2013).

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Julia Krahn: Applaus / Mater dolorosa, 2012

Text aus | Text from: Johannes Rauchenberger: Gott hat kein Museum. Religion in der Kunst des beginnenden XXI. Jahrhunderts. | No Museum Has God. Religion in Art in the Early 21^stCentury. (IKON. Bild+Theologie, hg. von | ed. by Alex Stock und Reinhard Hoeps), Verlag Ferdinand Schoeningh, Paderborn 2015, S. | p. 209-223.

Text: Johannes Rauchenberger, aus: VERTRAUT UND FREMD. VULGATA 77. Zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel im Dommuseum Mains (Publikationen des Bischöflichen Dom-und Diözesanmuseums Mainz, Bd. 11), Mainz 2019, S. | p. 102-103.