Johanes Zechner bearbeitete in seinem Zyklus: „Diese weiße Ekstase“ 99 Zeichnungen nach Texten der dänischen Lyrikerin Inger Christensen (1935-2009): Es sind bildkünstlerische Übersetzungen von Texten, die die Sprache einer Verdichtung der Liebe, des Lebens und der Schöpfung verwenden. Eruptiv erscheinen dabei die Formen zumeist, dann tänzelnd, kreisend, zart und wild. Die Geste in der Pinselführung scheint vom Banne der puren Emotion getragen und es ist zumeist nicht klar, was im Bildaufbau zuerst da war: Text oder Geste. Diese 99 Blätter, die in einem einzigen Koffer Platz finden, knüpfen einerseits an Zechners bekannte Kofferarbeiten – eine beinahe 20-jährige Zeichenerkundung des Künstlers in verschiedensten Städten und Ländern der Welt – an und verdanken sich dennoch etwas anderem: Das erst 2002 auf deutsch, aber bereits 1968 erschienene Buch „Det/Das“ bewegte Zechner zu Beginn der Schwangerschaft seiner Frau zu einem berührenden Zyklus über den Beginn des Lebens, der im beiläufigen Satz Christensens gipfelt: „Das Leben ist heilig.“