Mit „Pope“ zeichnet die Wiener Künstlerin Marianne Maderna eine Geschichte religiöser Macht- und Sakralisierungscodierung nach, aus schmunzelnd-subversiver, feministischer Perspektive: Widersprüche sind für die 1944 geborene Künstlerin schon lange kein Hindernis mehr, auch für den Glauben nicht. Aus einem Paradiesapfel – der Zustand der Unschuld und Wonne wird gepriesen – verändert sich diese „Paradeis“ in unterschiedliche Kopfbedeckungen, die schließlich bei der Mitra enden. Es sind Lichtzeichnungen, die auf den Körper der Künstlerin projiziert werden. Diese wiederum singt in beschwingter und tänzelnder Art ihre Songs. Sie beschwört dabei eine „Mütterlichkeit, die nicht besetzt, sondern durch Kürzel erfahren lässt, im spielerischen Umgang mit den labyrinthischen Themen der Hierarchien. So wäre das der mütterliche Blick, der alle Arten des Verzeihens mit einbindet“. Maderna brilliert mit einer feministischen Verve, die auch in den Machtraum männerdominierter Sakralitätsbehauptung in einer Weise eindringen kann, die mit „Song und Move“ entkrampfend zu wirken vermag – gerade in der aktuellen (Kirchen-) Debatte, „dass dem so ist und nicht anders“. Das Spiel mit dem Hut gegen die Wut als primärer Antriebsgeist männlich dominierter Hierarchien wird für Marianne Maderna zu einem „heiligen Spiel“, das Kasten-, Hierarchie- und Ämterdenken aufzuweichen, um wieder einen Blick auf eine ursprüngliche Intention zu erhalten: reden und leben für eine Verbesserung der Menschheit. Der Weg dazu: der Tanz, die Bewegung und die Urlaute „hu“ und „wo“ mit „man“ zu verbinden: So gelangt sie zu „hu-man“ und zu „wo-man“. „Am Anfang hatten sie keine ‚Mützen’, am Anfang: ‚Zum Wohle der Menschen’ und mit ihnen die guten Geister, so denke ich mir. Dann übernahmen, oder, übermannte sie die Macht und Glorie. Es lässt sich gut marschieren in ihren Gruppen. In ihren Gruppen-Truppen sind sie sich einig ... so zeichne ich mir die Mütze. Ich zeichne mir die Tiara und den Turban. Und: – I am Pope ! I am hu-man , – wo-man! Ich zeichne mir die Mütze, Gold und perlenlos ohne großen Staff von ‚großen Brüdern’ mit den langen Bärten in jeder Hinsicht“.