Museum Raum 07

Thomas Henke und Joachim Hake: Porträts 1.13, Deutschland, 2014-2015

Corona Bamberg – Wolfgang Büscher – Tomáš Halík – Felicitas Hoppe – Thomas Hürlimann – Thomas Macho: Sechs Portraits, die für ein metaphysisches Spiegelstadium in Szene gesetzt werden: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild, dann aber von Angesicht zu Angesicht.“ (1 Kor. 13., Übers. Christian Lehnert). Auf diese Weise entstehen gleichsam „eschatologische Porträts“ (Thomas Macho).
Die Porträtierten sind Gefragte und sie sprechen, als würden sie die Gestalt ihres Lebens gleichzeitig von innen wie von ferne betrachten. Sie sprechen über innere Veränderungs- und Verwandlungsgänge, über die dem Leben eingeschriebenen unsichtbaren Ordnungen, dem Bleiben und Wohnen. Sie sprechen darüber, wie die religiöse Phantasie die Welt weitet und gleichzeitig den Blick verstellt. Sie sprechen von realer Gegenwart und Epiphanie. Sie sprechen in das Offene eines unverfügbaren Endes hinein.
Die Antworten sind Reaktionen auf einfache und elementare Fragen, Fragen, die den Gefragten nicht bedrängen, beunruhigen oder herausfordern, sondern Ausdruck einer geteilten Aufmerksamkeit sind und ihrer erschließenden Kraft für Konturen eines Lebens vor dem dunklen Spiegel des Lebens, der erst am Ende zerbricht und der jetzt das unaussprechliche und unausschöpfliche Geheimnis jedes Menschen beschützt. Das Wissen um den dunklen Spiegel legt sich wie ein Schutz über Kamera, Fragen und Antworten.
Die Porträts 1.13 sind an der Katholischen Akademie in Berlin entstanden.

Porträts 1.13,12 – ein Filmprojekt von Joachim Hake und Thomas Henke Deutschland, 2014–15 | Thomas Henke

Peggy und Thomas Henke

geboren 1972 in Korbach, Deutschland, lebt und arbeitet in Bielefeld. Im Zentrum seiner Film-, Video-, und Medienarbeiten steht der experimentelle Umgang mit dem Video-Porträt. Er studierte Freie Kunst in Münster sowie Medienkunst und Film an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seit 2009 ist er Professor für Neue Medien an der Fachhochschule Bielefeld. Seine Filme und Installationen wurden u.a. im Leopold Museum Wien, Kunstmuseum Thurgau, International Art Centre New Delhi, Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, Kunsthalle Bielefeld und in der Galerie Anita Beckers sowie auf internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet. Im KULTUM wurde Henke mit seiner Filminstallation „FILM DER ANTWORTEN“ (2012/13) und in den Ausstellungen „Seelenwäsche“ (2013), „reliqte, reloaded: Zum Erbe christlicher Bildwelten heute” (2015/16), „VULGATA. 77 Zugriffe auf die Bibel“ (2017) und “Last & Inspiration” (2018) gezeigt.

born in Korbach, Germany, in 1972; lives and works in Bielefeld. An experimental approach to video portraits takes center stage in his film, video, and media works. He studied Art in Münster, Germany, and Media Art and Film at the HfG – Staatliche Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe. He has been Professor for New Media at the FH Bielefeld – University of Applied Sciences since 2009. His films and installations were shown at the Leopold Museum Vienna, the Kunstmuseum Thurgau, Switzerland, the International Art Centre, New Delhi, the Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, the Kunsthalle Bielefeld and in the Galerie Anita Beckers, Frankfurt, and they were awarded at international festivals. Henke was presented in the KULTUM with his film installation “FILM DER ANTWORTEN“ (2012/13) and in the frame of the exhibition “Soul Underwear“ (2013).

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