12.11.2021 | 15.00 Uhr: Kleiner Minoritensaal DISKURSPANEL
Linn Burchert: Atmung in der Kunst: Techniken zwischen Zwang und Befreiung
Nikola Roßbach: Atemnot – Zu alten und neuen Unfreiheiten der Rede
Lenart Škof: Respiratory Democracy: A Community of Breathers
Moderation: Florian Traussnig
12.11.2021 | 18.00 Uhr: Treffpunkt Franziskussaal EINATMEN – AUSATMEN
Ausstellungsführung mit
Gastkuratorin Katrin Bucher Trantow und Kurator Johannes Rauchenberger
12.11.2021 | 19.30 Uhr: Minoritensaal LESUNGEN
Felicitas Hoppe: Lieb Nachtigall, wach auf!
Christian Lehnert: Windzüge. Vom natürlichen Atem, in Gedichtpaaren
Arnold Stadler: Ich atmete, ich lebte
Margret Kreidl: EINLEUCHTEND WEISS
Einführung: Barbara Rauchenberger
NEUE MUSIK
Ausführende: Ensemble airborne extended
Klaudia Tandl, Mezzosopran
Wir haben mit Pfingsten („HIERHIN, ATEM!“) diesen, der aktuellen Zeit geschuldeten Schwerpunkt ATEM im KULTUM begonnen und schließen ihn nun im neu renovierten Minoritensaal am 12. November ab.
Wovon sprechen wir, wenn wir von Atem reden? Die Literatur bezweifelt das Sang- und Klanglose, zumindest bezweifelte sie es, als sie begann. Mit dem ihr eigenen Atem, der länger ist, ersetzt sie Sang- und Klanglosigkeit durch Sprache, unterwandert das Sprachlose mit ihren Atemzügen, wiederspricht den Verstockungen mit den Luftgeschäften der Poesie. Wir haben Felicitas HOPPE,Christian LEHNERT, Margret KREIDL und Arnold STADLER eingeladen, zu ATEM neue Texte zu schreiben: Diese werden erstmals im Minoritensaal – als erste Veranstaltung nach der Renovierung – gelesen.
Die Mezzosopranistin Klaudia TANDL und das ENSEMBLE AIRBORNE EXTENDED werden mit einem vertonten Gedicht den Saal erstmals zum Klingen bringen.
Noch einmal ist zuvor in einer abschließenden Führung die Ausstellung EINATMEN – AUSATMEN zu besichtigen, die in der Endphase der Baustelle seit dem 3. Juni mit Werken von mehr als einem Dutzend Künstlerinnen und Künstlern dem alten Gebäude ebenso einen Atem eingehaucht wie auch tief existenzielle Beiträge zum Atem und zur Atemnot zur Anschauung gebracht hat.
Bereits am Nachmittag wird in einem DISKURSPANEL im neu gestalteten kleinen Minoritensaal nach Atem und Atemlosigkeit in Kunst, Philosophie und Gesellschaft gefragt. Welche Rolle spielt Atmung in der Kunst? Linn BURCHERT blickt auf die (zeit-)historischen und zeitgenössischen Dimensionen der Inspiration. Atemnot als gesellschaftliche und diskursive Metapher thematisiert die Literaturwissenschaftlerin Nikola Roßbach und setzt sich dabei differenziert mit den alten und neuen Unfreiheiten der Rede auseinander. Eine neue politische – und friedlichere – Philosophie, die uns Menschen als Atmende und Entzünder sieht, skizziert der Philosoph Lenart Škof.
Am Ende des Abend lädt Bürgermeister Siegfried Nagl, dessen politisches Handeln maßgeblich zur Finanzierung dieser Renovierung beigeteragen hat, in den neuen Räumlichkeiten des Minoritenzentrums zu einem Buffet.