Das KULTUM lädt zur Diskussion über den Umgang mit Archivmaterial, die Verantwortung gegenüber Erinnerung - und stellt den Podiumsgästen die Frage: Wie geht man mit Erinnerungen in Bild und Wort um, mit unserem Wissen, dass Erinnerung fluide ist und sich das Erlebte bereits im Moment durch die Art des Erinnernd verändert.
Dominik Kamalzadeh hat mit Sommer 2023 mit Claudia Slanar die Leitung der Diagonale, Festival des österreichischen Films übernommen und sich als Filmkritiker intensiv mit dem Schaffen der Regisseurin Karin Bergers auseinandergesetzt, die sich seit den 80er-Jahren mit publizistisch in feministischen und zeitgeschichtlichen Kontexten beschäftigt. Über die Ernnerung und Bergers Arbeiten sagt er Folgendes:
Die filmische Arbeit an der Erinnerung ist im besten Fall auch eine, die das Bewusstsein für die Tücken der Geschichtsschreibung schärft. (...) Gemeinsam mit ihren Protagonist*innen sucht und erschafft Karin Berger (...) Orte, an denen sich verdeckte Geschichte Bahn bricht.
Zeithistoriker Florian Traussnig über seine Archivarbeit zu Exilösterreicherinnen und Flüchtlingen im militärischen „Widerstand von außen“ gegen das NS-Regime:
Die – über weite Strecken sehr handfeste – Arbeit mit historischen Dokumenten und personenbezogenen Texten aus Archiven hat trotz ihrer Härten und ihrer staubigen Monotonie eine rituelle, auratische und poetische Dimension per se.
Natalie Resch, Kuratorin für Film im KULTUM, führt durch den Abend.
PROGRAMM
18 Uhr: Begrüßung durch KULTUM-Leiter Johannes Rauchenberger
18:15 Uhr: Screening Wankostättn (Doku kurz, AT 2023, 37 min., dOF)
19:00 Uhr: Screening Ceija Stoijka (Doku, AT 1999, 85 min., dOF)
20:30 Uhr: Diskussion
Eintritt frei
Anmeldung unter office@kultum.at