Der Steirer Andreas Wabl, einer der Gründer und ersten Nationalratsabgeordneten der österreichischen Grünen, zieht in seiner „Partei-Biografie eine nachdenkliche – und auch brisante – Bilanz“ (Ernst Sittinger, Kleine Zeitung): Im Dialog mit politischen Wegbegleitern und Kritikerinnen zeichnet er das grüne Wirken und Wollen zwischen „Aufbruch, Kampfgeist, Entzauberung“ nach. Der Autor diskutiert mit der steirischen Landtags-Klubobfrau der Grünen, Sandra Krautwaschl und der Umweltaktivistin und Autorin Lena Schilling über Profil und Philosophie der Partei – schenkt man der im „freundlich-kritischen“ Buch (Anna Gasteiger, News) befragten „Seniorenfraktion“ (Die Presse) sowie der jungen Klima-Stimme Glauben, dann bleibt von der obigen Trias am Ende nur die „Entzauberung“ übrig. Koalitionshandwerkerinnen und Polit-Pragmatiker hingegen begrüßen die Entwicklung zur kompromissorientierten Regierungspartei. Wabl selbst vermisst ideologische Konstanz und Einigkeit, ist beim „Pendeln zwischen Pragmatismus und Utopie“ insgesamt aber wohlwollend-ambivalent. Was also, wurde – und wird noch – aus den Grünen?
Florian Traussnig
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