Mit den 3. Blumenberg-Tagen findet die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Werk und Leben des Denkers Hans Blumenberg (1920-1996) eine Fortsetzung. Aufbauend auf seinen Büchern „Begriffe in Geschichten“ (1998) und „Matthäuspassion“ (1988) werden Blumenbergs philosophische Begriffsarbeit und seine kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Gemeinschaft, Kunst und Religion ins Zentrum des Symposiums gestellt. Blumenbergs Denkwege, die eine immer wieder überraschend breite Themenvielfalt für uns aufschließen, sind ebenso eigensinnig wie aktuell: Sein Interesse an existenziellen Kostanten führt in zu menschengeschaffenen Bildern, die dem Zeigen, dem Aufzeigen und nicht zuletzt der Orientierung in der Wirklichkeit verbunden sind. Das fragile Selbst verhandelt seine Positionen mit diesen Mitteln angesichts eines überzeitlichen Universums oder auch einer nicht selten befremdlichen Wirklichkeit. Im Zurechtkommen mit der Realität muss sich eine denkerische Beweglichkeit und ethische Gestimmtheit beweisen, die über die Reproduktion des Angelesenen hinausgeht. Als „absoluter Leser“ (R. Zill) setzt Textarbeiter Blumenberg deshalb auf das quellensichere Freilegen denkerischer Leitlinien und die Verdeutlichung des Offenen, Prozessualen und auch Unabgeschlossenen. Sein umfangreiches Werk ist voller Impulse, deren Wirkungen sich immer noch entfalten. Internationale Expert*innen und Künstler*innen nähern sich dem Kontinent Blumenberg an und erschließen sein immer noch aktuelles Schaffen für eine Welterschließung der Gegenwart.
Mit: Ferdinand Schmatz, Dieter Sperl (Texte), Soyeon Park, Juan Sarmiento (Komposition), Manuel Alcaraz Clemente(Percussion)