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„Paradise is temporarily closed.“ Ein eschatologischer Lockdown? Das himmlische Paradies ist allerdings, „einer privaten Party wegen“, vorübergehend zu: Ein Notizzettel, mit „GOD“ unterschrieben, weist darauf hin. Ninavale, das in Paris lebende, bulgarische Künstlerpaar NINA Kovacheva und Valentin Stefanoff, reagiert in seiner Ausstellung auf die aktuelle Weltsituation der Pandemie mit einer sarkastischen Spiegelung einer Paradiesverweigerung. Distanzierungsregeln, Kontaktbeschränkung und Abstandsgebot hier, himmlische Party dort?
Einführung in die Ausstellung durch Kurator Johannes Rauchenberger bei der Eröffnung am 24. Oktober 2020
Es empfangen uns Kinder, die Adam & Eva mit Plastikspielzeug nachspielen. In unmittelbarer Nähe zu ihnen werden wir im Südtrakt zu akustischen Zeugen eines „apokalyptischen Reiters“, der durch ein heftiges Gewitter den Weg zum Paradies reiten will und am Ende Gott vermisst. Der Wegweiser dorthin nimmt allerdings die Signatur des Kreuzwegs auf. Ein vergoldeter iMac zeigt in Home-Office-Zeiten leuchtend sein Innen-leben: Die virtuelle iCloud leuchtet in der ersten Zelle als iHeaven auf. Engels- und Teufelsflügel liegen im ersten Raum im Westtrakt am Boden, um die Unterscheidungen in Zeiten alternativer Fakten zu erleichtern.
Die Aufforderung zu einem wirklich guten Leben (Enjoy the liberty! Enjoy the loneliness! Enjoy the end!) wird vom Künstlerpaar als „Versuchung“ angeboten. Ninavale sind als 3D-Druck im Gang partizipierender Teil der Ausstellung. Die Einladung an uns, durch das dahinter stehende Fernrohr zu blicken, später sogar in ein Karusell im WIener Prater einzusteigen, macht uns zu Riesen in der Suche nach der Lebensfreude, deren Buchstaben schon den Stiegenaufgang erleuchtet haben. Dort allerdings hatten „Wir, die Armen dieser Welt“ das Sagen.