"Wie soll es weitergehen, jetzt, wo ich lebe", heißt es in einem Vers, der Ulrich Kochs zehntem GedichtbandDies ist nur ein Auszug aus einem viel kürzeren Text entnommen ist, einem Band, der von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats September 2021 gewählt wurde. Diese Gedichte aus dem Flachland des Lebens sind sowohl Daseinsfeier als auch Sprachartistik, und zugleich untergraben sie auf zärtliche Weise beides: Zu meiner Wiedergeburt trage ich schwarz.
Die Gedichte von Thomas Kunst gehören zu den Virtuosesten und Fantastischsten, die sich kaum einfügen lassen in die zeitgenössische Lyriklandschaft. Weil sie ganz bei sich sind. Und weil sie glücklicherweise alles vermissen lassen, wonach „profane Epiphaniker“ lechzen. Eine einfache Probebohrung aus dem BandKolonien und Manschettenknöpfe ist Beweis genug: "Wenn wir nicht wußten, ob wir schon tot waren, gingen wir Früchte kaufen, immer nur Äpfel, Aprikosen und Früchte".
Den Einführungstext von Barbara Rauchenberger finden Sie hier >>
Nächster Termin in der Lyrikreihe "DER DOPPELTE GAST" (kuratiert von Barbara Rauchenberger): Ursula Krechel und Daniela Danz, 22. Oktober, 19 Uhr.