lll: Bester Kurzdokumentarfilm auf der Diagonale

Jury: Anatol Bogendorfer, Bernhard Hetzenauer, Angelika Reitzer Jurybegründung:
"Das Sprechen über Krankheit – zumal die eigene und umso mehr eine so schwere wie die Krebsart Mantelzelllymphom – erfordert ein hohes Maß an Vertrauen des Betroffenen gegenüber dem Gegenüber. In der künstlerischen Arbeit bedeutet es eine große Verantwortung. Die Filmemacherin Josephine Ahnelt löst dies mit einer bestechend genauen filmischen Arbeit ein. Vom analogen Film kommend, wählt Ahnelt ihre Drehformate immer gemäß den erzählerischen Notwendigkeiten und Möglichkeiten, mischt präzise kadrierte Filmbilder mit Videofragmenten und Selfies des Protagonisten, wobei sich die unterschiedlichen Materialien erhellend und exakt zu einer größeren Filmerzählung zusammenfügen. Die Empathie und die Komplizenschaft, die die Regisseurin zu ihrem Protagonisten im Laufe des Films herstellt, machen diese Arbeit zu einem großen Geschenk. Albert Farkas ist ein entwaffnender und schonungslos humorvoller Protagonist, dessen Reflexion über die eigene Krankheitsgeschichte hinausweist. Dabei stellt lll auch Fragen zum Zusammenhang von Krankheit, transgenerationalen Traumata und dem Umgang damit innerhalb eines Freundeskreises. Dem Film gelingt es so, die tiefsinnigen Gedanken des Protagonisten aufzugreifen und in eine ins Offene weisende, Hoffnung schöpfende Filmerzählung zu überführen, was ihn zu einem cineastischen Glücksfall macht!"
€ 4.000 gestiftet von KULTUM. Zentrum für Gegenwart, Kunst und
Religion in Graz / Diözese Graz-Seckau
sowie einem Gutschein über € 2.000 gestiftet von The Grand Post –
Post Production Houses
Lobende Erwähnung: Jonah Wögerbauer für "Wo wir hingehören"