... ist das Zentrum für Gegenwart, Kunst und Religion der Diözese Graz-Seckau. "KULTUM" ist ein Kürzel für Kult und Kultur – aber auch einfach eines für "Kulturzentrum bei den Minoriten". Das erklärt seinen Ort, der das historische Minoritenkloster und den barocken Minoritensaal mitten in Graz auf der "anderen Seite der Mur" benennt, in dem das KULTUM seit 1975 beheimatet ist. Als ein
vermittelt es seit beinah fünf Jahrzehnten zeitgenössische Kunstformen mit den Schwerpunkten Bildender Kunst, Literatur, Neuer Musik und führt eine eigene Programmschiene für Junges Publikum in den Schwerpunkten Kindertheater und Kunst. Die Unterstützung im Medium Film findet in Form eines Filmpreises im Rahmen des Festivals "Diagonale" für den "Besten Kurzdokumentarfilm" statt. Rund 8.000 BesucherInnen besuchten im Vorjahr unser vielfältiges Programm in rund 111 Veranstaltungen.
Das vielfältige Programm, das sich auf das ganze Jahr erstreckt, wird in Form von Programmzeitungen, die jeweils vier Mal im Jahr erscheinen, vorgestellt.
sind für Lesungen, Kammermusik-Konzerte, Vorträge und Kindertheateraufführungen der "CUBUS", das ursprüngliche Oratorium des Klosters der Minoriten. Ausstellungen finden im I. Stock des aus dem 17. Jh. stammenden Gebäudes statt, die 2010 zu neu gestalteten Ausstellungszellen umgebaut wurden. Seit November 2021 sind auch die neu renovierten Säle – der "Große Minoritensaal" und der "Kleine Minoritensaal" wieder für Konzerte, Lesungen und Diskursveranstaltungen nutzbar.
Das KULTUM ist nicht nur Veranstaltungszentrum, sondern auch ein Museum für zeitgenössische Kunst und Religion. Dieses ist aber kein Museumsbau, sondern es existiert in Form realer Kunstwerke, die in zahlreichen kuratierten Themenausstellungen (u.a. mit Partnern wie "Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas", steirischer herbst, Kunsthaus Graz, Stift Admont, Andrä Kunst oder QL-Galerie), oder in Form Dutzender Personalen im KULTUM gezeigt worden sind. Aus eben diesen wird seit 2010 eine Sammlung mit dem Fokus von Religion in der Kunst des beginnenden XXI. Jahrhunderts aufgebaut. Derzeit sind etwa 700 zeitgenössische Werke in dieser Sammlung (KULTUMdepot Graz) versammelt. Sie ist (noch) bewusst als Depot konzipiert, weil "Kunstwerke auch im Keller ihr geistiges Potential für eine alte Institution entfachen könnten" (Johannes Rauchenberger).
Einzelne Werke oder ganze Sammlungsteile wurden und werden auch in Sonderausstellungen in unterschiedlichen Museen gezeigt.
Mehr aber noch als eine Sammlung ist das Museum für Gegenwartskunst und Religion im KULTUM ein Prozess. Es schreibt sich mit jeder neuen Ausstellung weiter. Gleichzeitig demonstriert es ein Manko im gegenwärtigen internationalen Museumsbetrieb: Gott hat kein Museum / No Museum Has God ist die zu Grunde liegende Diagnose über einen oft mangelhaften Blick auf religiöse Aspekte in zeitgenössischer Kunst. Es ist aber auch eine grundlegende These einer begleitetenden intensiven Theoriearbeit, die 2015 in Form einer dreibändigen Publikation über "Religion in der Kunst des beginnenden XXI. Jahrhunderts" erschienen ist. Sie zeigt ein virtuelles Museum und eine darin real existierende Sammlung in zehn Museumsräumen.
Die Identität als KULTUM liegt in der Suche nach einem produktiven Zueinander von Gegenwartskunst, ihren existenziellen und gesellschaftsanalytischen Aspekten mit Religion und Spiritualität, wobei ein kritischer Blick stets ein besonderes Gastrecht hat: Ausstellungen, der damit verbundene Museumsaufbau, Mehrspartenprojekte in Form von Lesungen und Kompositionsaufträgen, Projekte mit Kindern, Publikationen, Vorträge und Symposien und eine mehr als 15-jährige Vorlesungstätigkeit in universitären Lehrveranstaltungen spiegeln diesen spezifischen Schwerpunkt wider.
Darüber hinaus ist das KULTUM seit seinem Bestehen ein Ort des Diskurses für Gegenwartsfragen. Das Programm ist gekennzeichnet durch eine Mehrspartigkeit in den zeitgenössischen Kunstformen und durch Nachdenklichkeit für künstlerische, geistige, religiöse und gesellschaftliche Veränderungen und Transformationen.
Zu seinen "Identities" in der Programmgestaltung zählen schließlich das "Bewusstsein für Schwellen, die zu überwinden Erkenntnisgewinn und ästhetische Erfahrung bedeuten, die unbedingte Suche nach künstlerischer Qualität sowie Schleimresistenz" (Johannes Rauchenberger).
Das Kulturzentrum bei den Minoriten wurde 1975 von Bischof Johann Weber gegründet und von Bischof Egon Kapellari zur selbständigen Rechtspersönlichkeit erhoben, es ist seit 2001 eine öffentliche Körperschaft. Mit der jüngsten Reform der Diözese Graz-Seckau ist das KULTUM seit 2020 Teil des neuen Ressorts "Bildung, Kunst und Kultur". 2020/21 wurde der Minoritensaal und der Kreuzgang des Minoritenklosters umfassend saniert, der Ort erstrahlt in neuem Glanz.
Seit 1999 leitet Dr. Johannes Rauchenberger mit seinem Team das vielfältige Programm des Kulturzentrums.
wird das Kulturprogramm durch die Diözese Graz-Seckau, das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, die Kultur- und Europaabteilung des Landes Steiermark, das Kulturamt der Stadt Graz, sowie durch weitere Drittmittel- und Sponsorgelder.