Bildtheologie im KULTUM: Ausstellungen sind theoriebildend. Das ist eine These, die Kurator Johannes Rauchenberger seit 20 Jahren immer auch wissenschaftlich vorangetrieben hat: Dem Mission Statement des KULTUM entsprechend ist dies vor allem eine Theoriearbeit in Kunst und Religion.
Diese Theoriearbeit wird in Fom von Büchern zu Kunst und Religion, in Vorträgen und Symposien, in wissenschaftlichen Beiträgen gepflegt. Mit Alois Kölbl war Rauchenberger auch durch eine jahrelange Redaktionstätigkeit in der Zeitschrift "kunst und kirche" (von 2002–2016, mit A. Kölbl) verbunden.
Den Forschungsgegenstand der Bildtheologe lernte Johannes Rauchenberger an der Bildtheologischen Arbeitsstelle der Universität zu Köln bei Prof. Alex Stock (1937–2016), bei dem er von 1997–2002 wiss. Mitarbeiter war. Die dort im Zeitraum von mehreren Jahrzehnten aufgebaute Diathek zur christlichen Ikonografie mit mehr als 4000 Dias erhielt das KULTUM von der Universität zu Köln als Dauerleihgabe, ebenso von Alex Stock gesammelte Aufsätze zur Bildtheologie.
Johannes Rauchenberger arbeitete in den letzten 20 Jahren auch an der Forschergruppe zu einem Handbuch der Bildtheologie mit, das an der Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie der Universität Münster in vier Bänden entstanden ist. Bild-Konflikte (Bd.1), Funktionen des Bildes im Christentum (Bd. 2), Zwischen Zeichen und Präsenz (Bd. 3). Kunst und Religion (Bd.4.).
Theoriearbeit und -vermittlung realisiert sich in Form von Lehrveranstaltungen an der Universität Wien (seit 2004 als Universitätslektor für christliche Kunst, Sakralarchitektur und Religion in der Kunst der Gegenwart am Institut für Historische Theologie (Fachbereich Kirchengeschichte) der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien) und an der Universität Graz (seit 2009 mit Alois Kölbl am Institut für Liturgiewissenschaften, christliche Kunst und Hymnologie der Kath. Theol. Fakultät Graz).
WS 2021/22: Was inspiriert Künstler*innen an der Figur Jesu?
Institut für Historische Theologie, Uni Wien
Im Zentrum dieses Seminars steht das Christusbild, das wie kaum kein anderes das europäische Bilddenken geprägt hat. Welche Bilder haben sich davon ins Heute getragen? Was thematisieren heute Künstler*innen an der Jesusfigur? In welcher Relation stehen die aktuellen Bildschöpfungen zu ihren historischen Vorbildern?
Im Seminar werden Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart vorgestellt und auf das Thema des Christusbildes in ihrem Werk befragt. Reale Künstlergespräche im Seminar werden ebenso stattfinden, wie Diskussionen zu Werken, die aktuell vorgestellt werden. Geplante Positionen sind etwa Manfred Erjautz, Mark Wallinger, Siegfried Anzinger, Marlene Dumas, Guillaume Bruère, Adrian Paci, Bettina Rheims, Joseph Beuys, Michael Triegel, Bill Viola, Alois Neuhold, Dorothee Golz, Julia Krahn, Keiko Sadakane, Claudia Schink, Eija Lisa Ahtila, Hermann Glettler u.a.
WS 2021/22: Raumtheorie und sakraler Raum (mit Alois Kölbl)
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung führt in ihrem ersten Teil in die bauliche Gestalt eines christlichen Sakralraums ein. Sie fragt nach Atmosphären und nach den Momenten, Riten und Texten, die ein bloß architektonisches Bauwerk in den Rang eines sakralen Raumes erheben. Sie fragt dann nach den Einrichtungen, also den Zonen des Heiligen, ihren Gefügen der Macht und der Ohnmacht, den Orten des Gedächtnisses in Form von Bildern.
In ihrem zweiten Teil wird sie historische Schübe christlicher Sakralbaugeschichte zeigen und an zentralen typenbildenden Bauten die grundsätzlichen theologischen Botschaften dieser Architekturen erläutern: von der Absage an bisherige Kultbauten zum Repräsentationsraum einer christlichen Basilika, der Idee einer Gottesburg in der Romanik hin zur Erfahrung eines eschatologischen, himmlischen Jerusalems in der Gotik, dem Rückgriff auf den antiken Kulttempel in der Renaissance bis hin zum Theatrum Sacrum als einem Öffnen des himmlischen Thronsaals im Barock. Schließlich wird nach zeitgenössischen Architekturen und ihren Beiträgen für ein neues Kirchenverständnis gefragt, das sich in der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils manifestiert.
WS 2020/21: Einschulung in die Poesie christlicher Gottesbilder II
Institut für Historische Theologie, Uni Wien
Gottes Erscheinung hat seine Bilder zur Folge, Gottes Anspruch das Wort oder den Text – oder bloß den Atem, den Hauch? Oder das Antlitz? Wenn man sich den Entäußerungen Gottes in der jüdisch-christlichen Offenbarungserzählung näher aussetzt, wird die Dichotomie von Wort und Bild komplexer als sie auf den ersten Blick mit dem „Hörer des Wortes“ oder auch dem „Bilderverbot“ aufgemacht erscheint. Das Seminar will anhand exemplarischer Bilder aus der christlichen Kunstgeschichte erschließen, wie tief sich das Christentum auch im Bildlichen gründet, selbst dort, wo es auf Schriftlichem oder Zeichenhaftem basiert.
In diesem Semester geht es um die Sichtbarkeit des Unsichtbaren: um den Geist und um den Atem, um die Erscheinung und die Form, um den Horror vacui und das ewige Licht. Feuer, Atem und Hauch sind Bilder des Geistes. Auch die Taube entfaltet ein reiches Bildrepertoire, in Bildern der Verkündigung, der Taufe und schließlich in der Trinität: ein weiter Blick gilt schließlich den Bildern der Dreifaltigkeit Gottes – nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch als Kunstprojekt der Gegenwart.
WS 2019/20: KUNSTRAUM LITURGIE IX (mit HS A. Kölbl)
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung gibt einen kursorischen Überblick über die verschiedenen Orte des Bildes im Kirchenraum: Altar, Ambo, Kanzel, Glasfenster, Kirchenwände etc... Unter welchen Bedingungen wurden diese zu Bildorten? Wir wurden die Bilder im Kirchenraum begründet, und wohin haben sich die Debatten entwickelt? Zwischen dem Kult, der Kultkonkurrenz und der Narrativität der Erzählbilder schreibt sich das christliche Bild im Sakralraum ein. Im zweiten Teil geht es um typenbildende Räume aus unterschiedlichen Epochen.
WS 2019/20: EINSCHULUNG in die Poesie der Gottesbilder
Institut für Historische Theologie, Uni Wien
Gottes Erscheinung hat seine Bilder zur Folge, Gottes Anspruch das Wort oder den Text – oder bloß den Atem, den Hauch? Oder das Antlitz? Wenn man sich den Entäußerungen Gottes in der jüdisch-christlichen Offenbarungserzählung näher aussetzt, wird die Dichotomie von Wort und Bild komplexer als sie auf den ersten Blick mit dem „Hörer des Wortes“ oder auch dem „Bilderverbot“ aufgemacht erscheint. Das Seminar will anhand exemplarischer Bilder aus der christlichen Kunstgeschichte erschließen, wie tief sich das Christentum auch im Bildlichen gründet, selbst dort, wo es auf Schriftlichem oder Zeichenhaftem basiert. Das Wort „G_tt“, der Schriftzug „IHS“, das Auge, das Dreieck, Anker und Kreuz etc. sind derartige Codes. Tiere wie Lamm, Fisch und Pelikan sind gleichzeitig auch Bedeutungssymbole. Die menschlichen Körperbilder hingegen, das Gesicht und der Blick, thematisieren die Schönheit und die Verletzung, die Unversehrtheit und die Verwundung, die Verklärung, den Schmerz und die Schau. Und schließlich geht es noch um die Sichtbarkeit des Unsichtbaren: um den Geist und um den Atem, um die Erscheinung und die Form, um den Horror vacui und das ewige Licht.
WS 2018/19: GLAUBE LIEBE HOFFNUNG. Zeitgenössische Kunst reflektiert das Christentum
Institut für Historische Theologie, Uni Wien
Wie sehr wird die westliche Bildkultur noch immer von der katholischen Kirche geprägt? Das Seminar folgt diesen Spuren, ausgehend von alten Bildern, und den Reflexionen und Bearbeitungen in der zeitgenössischen bildenden Kunst. Die „drei göttlichen Tugenden“, einst Eckpfeiler christlicher Frömmigkeitskultur, gehören heute als Kreuz, Herz und Anker zu den beliebtesten Tattoo-Motiven. Ursprünglich kirchlich geprägte Begriffe finden sich in der Jugend- bzw. Populärkultur, in der Werbung oder in TV-Serien wieder. In verschiedenen Formen von Aneignungen, Übersetzungen, Einverleibungen wird christlichen Werten nachgespürt. Über fünfzig Arbeiten widmen sich unter anderem Abstraktion und Fleischwerdung, Formen der Liebe, Wundern und Übertragungen, Opfer und Gemeinschaft, Inszenierung, Pathos und Verlust, Machtmissbrauch, Stellvertretung und Hingabe.
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung geht im Jubiläumsjahr von "800 Jahre Diözese Graz-Seckau" den Bildern und Bauten aus unserer Vergangenheit in diesem Land nach und reflektiert sie in einem größeren stil- und theologiegeschichtlichen Kontext. Welche liturgischen Erneuerungen hatten welche bauliche und gestalterischen Konsequenzen? Welche theologischen Bilder von Kirche werden dabei fruchtbar gemacht?
Institut für Historische Theologie, Uni Wien
Das Nachhaltigste der Reformation ist ohne Zweifel die Rückbesinnung des Christentums auf das Wort. Martin Luthers Bibelübersetzung vor 500 Jahren brachte eine bis dahin nicht bekannte Breitenwirkung der biblischen Erzählungen, die man bis dahin allein von öffentlichen Bildern auf den Kirchenwänden oder den Altarretabeln erwarten konnte. Wie ist das heute? Ausgehend von einer Ausstellung von 33 KünstlerInnen über „77 Zugriffe auf die Bibel“ anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 wird in dieser Vorlesung nach der künstlerischen Inspirationskraft der Heiligen Schrift für die gegenwärtige, aber auch für die durch die christliche Kultgeschichte abgesicherte Kunst gefragt.
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Was von der Geschichte jedenfalls bleibt, sind ihre Bauten und Bilder. Sie sind einfach da, auch wenn wir ihre Botschaft längst nicht mehr kennen. Sie prägen aber unsere Vorstellung von Herkunft, Glauben und unserem Zusammenleben auch heute mit. Was davon ist Last, was aber ist auch Inspiration für die Zukunft? Und was können wir davon als Erbe auch weitergeben?
Die Vorlesung geht als Vorbereitung auf "800 Jahre Diözese Graz-Seckau" den Bildern und Bauten aus unserer Vergangenheit in diesem Land nach und reflektiert sie in einem größeren stil- und theologiegeschichtlichen geschichtlichen Kontext.
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Was ist eine Kirche? Wie sieht sie aus? Mit welchen Gegenständen ist sie ausgestattet? Was scheinbar einfache Fragen sind, ist in Wirklichkeit nicht nur ein spannender Parcours durch unsere eigene Geschichte und Tradition, sondern verrät auch viel, wie wir Kirche verstehen - welche Prioritäten wir setzen, wie wir die Geister der Vergangenheit bedienen, abstellen oder auch vielleicht nutzbar machen. Die theologischen Implikationen und die historischen Wurzeln des Sakralraums und die aktuellen Herausforderungen werden anhand konkreter Beispiele analysiert und liturgietheologisch erörtert.
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung "Kunst-Raum Liturgie" fragt anlässlich der aktuellen Ausstellung im steirischen herbst "reliqte, reloaded" nach dem Erbe christlicher Bildwelten heute. Nach einem Ausstellungsbesuch werden im II. Teil der Vorlesung innovative Bildorte nach dem II. Vatikanischen Konzil vorgestellt. Die damit verbundenen theologischen Implikationen, die historischen Wurzeln und die aktuellen Herausforderungen werden anhand konkreter Beispiele analysiert und liturgietheologisch erörtert.
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung "Kunst-Raum Liturgie" fragt zunächst nach den Einrichtungen, die eine christliche Kirche ausmachen. Gestühl, Altäre und Bilder. Schließlich werden entlang von Zentralproblemen der Kunst- und Architekturgeschichte vor allem Raum- und Bildgestaltungen aufgezeigt, die an ausgewählten Beispielen aus verschiedenen Epochen erläutert werden.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Religion erlebt zum Beginn des 21. Jahrhunderts ein unerwartetes Comeback: 9/11, Kopftuch- Kreuz- und Relativismusdebatten, Karikaturenstreit, die Grammatik von Fundamentalismus und Gewalt haben Politik, Gerichte, ja sogar geistige Wertehierarchien insgesamt durcheinander gewirbelt. Der Ruf nach Werten und die oft diffuse Angst, „sich abzuschaffen“, werden immer lauter. Wie reagiert aktuelle Kunst auf solche Religionsdebatten?
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung "Kunst-Raum Liturgie" thematisiert Grundzüge des christlichen Sakralbaus von den Anfängen bis in die Gegenwart. Anhand von Epochenschnitten werden Fragestellungen, theologische Konzepte und Erneuerungen in die jeweilige Gegenwart thematisiert.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Welchen besonderen Beitrag hat das Christentum in der Religionsgeschichte geleistet, die Verwandlung des leidenden Körpers zu zeigen? Die Studierenden sollen in der Lage sein, Grundzüge, Grundtypen und Figuren des Christusbildes aus dem Blickwinkel der Körperthematik anhand ausgewählter Beispiele zu benennen und zu problematisieren, was vor allem auch die Verfremdungen und Transformationen in der Moderne und der zeitgenössischen Kunst einschließt.
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung "Kunst-Raum Liturgie" am 50. Jahrestag des II. Vatikanischen Konzils reflektiert das einschneidende Datum in bezug auf die Neugestaltung des Sakralraums in der katholischen Kirche. Welche liturgischen Erneuerungen hatten welche bauliche und gestalterischen Konsequenzen? Welche theologischen Bilder von Kirche werden dabei fruchtbar gemacht? Und wie sind jene mit der fast 2000-jährigen Tradition christlicher Baukultur vermittel- und verknüpfbar?
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung gibt einen kursorischen Überblick über die verschiedenen Orte des Bildes im Kirchenraum: Altar, Ambo, Kanzel, Glasfenster, Kirchenwände etc... Unter welchen Bedingungen wurden diese zu Bildorten? Wir wurden die Bilder im Kirchenraum begründet, und wohin haben sich die Debatten entwickelt? Zwischen dem Kult, der Kultkonkurrenz und der Narrativität der Erzählbilder schreibt sich das christliche Bild im Sakralraum ein.
Sigmar Polke gestaltet Fenster für das Zürcher Grossmünster, Gerhard Richter schafft ein Glasgemälde für den Kölner Dom. Vor nicht allzu langer Zeit wäre das undenkbar gewesen. Künstler hätten mit kirchlichen Aufträgen ihren Ruf aufs Spiel gesetzt. Auch dass Kirchenräume für moderne Kunstinstallationen genutzt werden, ist ein eher neueres Phänomen. Wie kam es dazu? Wo berühren sich Religion und Kunst und wo gibt es Spannungen? Was darf Kunst in Bezug auf Religion? Wo verläuft die Grenze zur Blasphemie? >>
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Die Studierenden sollen einen Einblick in die Art und Weise erhalten, wie die Kunst der Gegenwart Themen wie „Migration“, „Zuflucht“, „Trost“ unter dem besonderen Blickwinkel eines metaphysischen Horizonts aufgreift: Sie sollen in der Lage sein, aktuelle Zeitprobleme mit zeitgenössischer Kunst und mit Religion zu verbinden, zu problematisieren und anhand konkreter Anschauungsbeispiele in Sprache zu fassen.
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung will einen Einblick in die ästhetische Dimension der christlichen Glaubens- und Feierpraxis geben, die sich seit dem Anfang der christlichen Religion in konkrete kulturelle Manifestationen in Bild und Architektur manifestiert – bis heute. An zentralen Bildthemen bzw. Bildprogrammen sowie an typenbildenden Bauten sollen bildtheologische als auch liturgische Konzepte und deren künstlerische Umsetzung erörtert werden.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
„Es dürfen nicht nur die Steine reden“ – mahnt selbst der Papst in religionsmüden, aber christentumserblich überreichen Ländern (wie zum Beispiel Österreich). Hat Theologie und Kulturgeschichte nicht vielmehr die Tatsache zu entdecken, dass es eine Theorie für das Heilige gibt? Wie wird das Verhältnis von Glaube und Raum in Sakralarchitektur umgesetzt – in der Geschichte des Christentums mit seinen prägenden und stilbildenden Bauten in all seinen Epochen, aber vielmehr auch in der Gegenwart?
Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie, Uni Graz
Die Vorlesung will einen Einblick in die ästhetische Dimension der christlichen Glaubens- und Feierpraxis geben, die sich seit dem Anfang der christlichen Religion in konkrete kulturelle Manifestationen in Bild und Architektur manifestiert – bis heute. An zentralen Bildthemen bzw. Bildprogrammen sowie an typenbildenden Bauten sollen bildtheologische als auch liturgische Konzepte und deren künstlerische Umsetzung erörtert werden.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Die Vorlesung will einen Einblick über das Grundsatzproblem des Gottesbildes im Christentum zwischen seinem alttestamentlichen Verbot und der faktischen Entwicklung in der realen Bildgeschichte geben. Die Studierenden sollen anhand der Bildmotive des christlichen Gottesbildes sowohl in der Anschauung als auch in der theologischen Argumentation die Sympathie eines Ikonodulen, aber auch die Distanz eines Ikonoklasten nachvollziehen und begründen können – als ZeitgenossInnen von heute.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Die Studierenden sollen einen Einblick in die Art und Weise erhalten, wie die Kunst der Gegenwart mit dem Thema „Religion“ umgeht: im Sampeln, im Mixen, im Bestreiten, im Ironisieren, im Konstruieren denkerischer Auswege, im Abschreiten ästhetischer Zelebrationen etc… Die Anschluss- und Diskussionsmöglichkeit solcher „Religionsdebatten“ mit Theologie soll in unterschiedlichen Zugangsarten erprobt werden.
2006/2008: KUNST, GLOBALISIERUNG und SPIRITUALITÄT
Donau Uni Krems: Universitätslehrgang Interkulturelle Kompetenzen
Kunst, Spiritualität und Globalisierung sind in einer notwendigen Vielsprachigkeit miteinander vernetzt. Die Trias verbindet sich zudem mit einem Lebensgefühl, das durch permanentes Online-Sein, die Teilung oder Multiplizierung unserer Identitäten in verschiedene Milieus charakterisiert ist: Ihm folgt ein Gefühl des Ausgeliefert-Seins, das kleinteilige Welten ebenso erzeugen wie allzu simple Lösungen. Kann die Spannung, die sich aus der globalisierten Welt ergibt, in die Gefühle unseres Ich verlagert werden? Welchen Beitrag liefert dabei die Religion?
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Nach den Bildern des Antlitzes (Mandylion, Vera Icon) und des Anfangs (Verkündigung, Geburt, Epiphanie und Taufe) werden im II. Teil der Vorlesung "Einführung in das Christusbild" die FIGURATIONEN des Christusbildes (Lehrer, Erlöser, König, Richter, Hirt), die Bilder der PASSION und des KREUZES, sowie die Bilder der TRANSFORMATION (Ostern, Himmelfahrt, Verklärung) vorgestellt.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Die Studierenden sollen in der Lage sein, Grundzüge, Grundtypen und Figuren des Christusbildes und dessen bildtheoretischen Implikationen anhand ausgewählter Beispiele zu benennen und zu problematisieren, was auch die Verfremdungen und Transformationen in der Moderne und der zeitgenössischen Kunst einschließt.
2006/2008 (April 2007): RELIGION ALS THEMA DER GEGENWARTSKUNST
Donau Uni-Krems: Universitätslehrgang Interkulturelle Kompetenzen
Dass Kunst und Glaube sich „höchstens aus der Ferne noch grüßen“ (A. Rainer) scheint mittlerweile in die Jahre gekommen zu sein. Gilt die "Wiederkehr der Religion" auch für die Kunst, wo es doch ureigenstes Zeichen der Moderne war, sich von Heteronomie zu lösen und ihre Autonomie zu erstreiten und zu behaupten?
Was kann die Kunst für interkulturelle Kompetenzen beitragen? Welche Bildwelten der Religion werden wie thematisiert?
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Zeitgenössische Sakralräume werden heute attraktiv als Zufluchtsorte vor einer Welt der Hektik, der "instant communication" und einem ständigen "online-Zustand" wahrgenommen (A. Jacoby). War vor kurzem noch die Stiftung einer idealen Gemeinschaft das tragende Element zeitgenössischer Sakralarchitektur, steht diese neuerdings vielmehr unter dem Anspruch, ein umfassenderes "Raum-Innere" zu schaffen. Ein Abbild der Verinnerlichung, wo Zeit und Raum gerinnt, in dem man nicht nur mit Gott, sondern auch mit sich selbst zu Hause sein will.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Dass Kunst und Glaube sich "höchstens aus der Ferne noch grüßen" (A. Rainer), scheint mittlerweile als wehleidige Randbemerkung in die Jahre gekommen zu sein. Nach den Beerbungen von Religion, Werten und Traditionen, die sich unsere moderne Gesellschaft und lange auch die ästhetische Diskussion zu Eigen gemacht hat, ist ihr Selbstverständnis auf eine fragile Wenigkeit zurückgeschrumpft. Die Gegenwartskunst nimmt Elemente von Religion viel unbefangener auf als noch vor Jahrzehnten. In der Vorlesung soll die vielzitierte "Wiederkehr der Religion" im Gewande der Kunst kritisch, erhellend und als weiterführende Inspiration für theologisches Denken betrachtet werden.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Theologie der Christusbilder: Angefangen von ihrer radikalen Bestreitung, ihrem allmählichen Eindringen in der Praxis, ihrer beginnenden und definitiven theologischen Legitimation. Als Leitlinie für den geschichtlichen Parcours vom 3. bis 21. Jahrhundert ist das Motiv der Strittigkeit, dem auch christliche Bilder aufgrund des 2. Gebotes des Dekalogs unterstehen.
In einem weiteren Schritt werden Funktion und faktischer Gebrauch der Christusbilder anhand einschlägiger Beispiele beleuchtet: Erzählbilder, narrative Zyklen, Symbole, Andachtsbilder, kultische Inszenierungen, Kultbilder, reflexive Museumsbilder.
Christusbilder in der Moderne und der Gegenwart werden ebenso besprochen wie die Problematik möglicher gegenwärtiger Christusbilder für den kultischen Gebrauch.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Die Trennung zwischen Kunst und Kirche ist eine Tatsache, an der es nichts zu deuten gibt. (...) Die Entwicklung ist unumkehrbar. Ein Problem ist sie nur für wenige." Sagt die zentrale internationale Figur in diesem Spannungsverhältnis, Friedhelm Mennekes. Diese und andere Interpretationen der letzten 150 Jahre auch als verschiedene Grade der Reflexionsstufen einer zerbrochenen Beziehung zu benennen, wird der Einstieg in die Vorlesung sein. Der Aufruf der Kronzeugen (Hegel, Nietzsche, Sedlmayr, Schöne), Schuldzuschreibungen und Einsichten, aber auch die einfachen Niederungen des Alltags (z. B. Reproduktionstechniken) werden anhand von Alex Stocks "Zwischen Tempel und Museum. Positionen der Moderne. Theologische Kunsttheorie" behandelt.
Österreichs katholische Kirche seit 1945 - Exkursion zu Sakralbauten nach Graz nach 1945
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Am Beispiel "sprechender Kirchenbauten" der Region Steiermark will die Exkursion einige Weichenstellungen und Grundstimmungen der österreichischen Kirchengeschichte nach 1945 veranschaulichen und nachfühlbar machen: mit Mariazell und seinem Manifest für eine "Freie Kirche in einer freien Gesellschaft" sowie als Fokus heimischer Volks- und "Staatsreligiosität"; mit Seckau als Musterbeispiel der nachkonziliaren Umgestaltung alter Liturgieräume und als Zeugnis eines exemplarischen Dialogs mit der Neuen Kunst; mit einigen aussagekräftigen Kirchenbauten der Stadt Graz. Dem Erlebnis-Charakter der Exkursion soll auch der pilgergemäße Anmarsch auf Mariazell sowie ein dort geführtes Gespräch mit Zeitzeugen dienen. Die Exkursion wird durch eine eintägig geblockte Einführung vorbereitet, in deren Rahmen eventuell die Jubiläums-Ausstellung der Republik im Belvedere bzw. die Dokumentation in der Wiener Stephans-Kirche besucht werden wird.
Institut für Kirchengeschichte, Uni Wien
Institut für Kunstgeschichte, Uni Graz
In einer Generation, der das Wissen um die Poetik christlicher Imaginationen zunehmend abhanden gekommen und deren "kreative Deutbarkeit" somit aufs Erste nicht mehr in Erwägung zu ziehen ist, wird der Anspruch auf die Kenntnis christlicher Ikonographie zwar kleiner sein müssen, umso ungezwungener sind dafür die Entdeckungs- und Erkenntniszusammenhänge: Was bereits vor "unserer" Zeit außer Gebrauch gestellt wurde, kann als Fundstücke in Rumpelkammern plötzlich wieder entdeckt werden (ohne gleich restaurativ sein zu müssen) und zur Quelle der Inspiration werden. Was kunstgeschichtlich und bildwissenschaftlich ins Heute übertragen wurde, kann auf seine theologische Inspiration hin erweitert werden.
KF-Uni-Graz, Institut für Fundamentaltheologie