Barocke Sakralbauten in der Steiermark (Mausoleum Graz, ehem Jesuitenkirche Leoben, Mariazell)
Mit dem Bau von Mariahilf (1611) und dem Mausoleum (1615) beginnt durch Giovanni Pietro de Pomis der Frühbarock in Graz. Von der Jesuitenmutterkirche Il Gesù in Rom geht ein neuer Typus aus: die Wandpfeilerkirche. Peter Franz Carlone setzt ihn in der Steiermark erstmals in der Jesuitenkirche Leoben-St. Xaver (1665) um. Statt Seitenschiffe werden Kapellen gebaut, die viele Altäre als neue spirituelle Orte nach sich ziehen. Sie werden vor allem von neu entstehenden Bruderschaften genutzt. Die tragenden Bauherren sind die Klöster: Domenico Sciassia ist in St. Lambrecht tätig, verändert die spätgotische Wallfahrtskirche Mariazell zur Wandpfeilerkirche mit Dreiturmfassade (1644–1683), baut die Stiftskirche Vorau und plant Stainz. Im 18. Jahrhundert sind es steirische Baumeister: Andreas Stengg(Graz-Mariatrost), sein Sohn Johann Georg Stengg (Kalvarienbergkirche, Barmherzigenkirche in Graz und die Stiftskirche Rein) und Joseph Stengg (Stadtpfarrkirche Graz). Der kleeblattähnliche Grundriss einer Dreikonchenkirche in Pöllau (1712) von Joachim Carlone findet Nachfolger in Birkfeld, Ratten und Stanz. Joseph Hueber setzt starke landschaftliche Akzente mit seinen Kirchen Graz-Mariahilf (1742), St. Veit am Vogau (1755) und Weizberg (1757).