Romanik in der Steiermark
Seckau zeigt am deutlichsten den Eindruck einer romanischen Klosterkirche. Viele steirische Kirchen besitzen beeindruckende romanische Bauelemente: So haben sich »Dorfbasiliken« in Pöls, Hartberg, St. Lorenzen im Mürztal oder Spital am Semmering erhalten. Weit verbreitet sind Chorturmkirchen, wie in Weiz-Tabor, Piber, Oberwölz, Kobenz, Gaal, St. Georgen ob Judenburg, St. Ruprecht in Bruck an der Mur und Fohnsdorf. In Pürgg oder Dietmannsdorf sind Chorturmkirchen zu finden. Unter den Karnern ist jener in Hartberg der schönste.
Karner (Beinhäuser), wie jener in Hartberg, verdeutlichen die Fortsetzung des Lebens im Jenseits. Die Bildhauerkunst zeigt sich in bauplastischem Schmuck, Löwen und Tympanonfiguren. Zur Ausstattung jeder Kirche gehören Plastiken des Gekreuzigten und der Maria. Als Schmuck dienen Wandmalereien; die bedeutendsten finden sich in der Johanneskapelle in Pürgg (1165). Kaum erhalten sind Gebrauchsgegenstände, wie das Vortragekreuz aus Pöls, die Messkleider aus Göß oder die Kirchtüren von Dietmannsdorf. Sie zeigen herausragende Qualität und tiefe Symbolik.