language crosses borders: 4. Tage der afrikanischen Literaturen
Grenzen treten in verschiedensten Formen auf und sind ein zentrales Thema des 21. Jahrhunderts. Trotz der Multidimensionalität des Grenzbegriffs, wirken Grenzen oft unverrückbar und beinahe naturgegeben. Betrachtet man jedoch die historischen Gegebenheiten auf dem afrikanischen Kontinent, wird das Konstrukt Grenzen deutlich. Die Sprachvielfalt des afrikanischen Kontinents bietet dabei einen anderen Zugang zu Sprachen und sprachlichen Grenzen, als wir ihn in Europa kennen. Das Thema der Sprache ist in den afrikanischen Literaturen seit dem Kolonialismus stark umkämpft. Schließlich entscheiden die Sprachen, wer Zugang zu Geschriebenem und damit auch zu Wissen – insbesondere im verschriftlichten Erscheinungsbild des globalen Nordens – hat. Auch deshalb war dieser Aspekt ein Streitpunkt bei der historischen Conference of African Writers of English Expression1962 in Kampala, Uganda. Eine literarische Annäherung an dieses Spannungsfeld durch afrikanische Literaturschaffende ist dementsprechend besonders interessant. Dies gilt insbesondere für afrikanisch-diasporische Literat_innen, deren Beziehung zu Sprachen und Grenzen besonders stark von ihren eigenen „Grenzerfahrungen“ geprägt ist.
Am Freitagnachmittag werden die Tage der afrikanischen Literaturen von Kamdem Mou Poh à Hom, einem Vertreter der Stadt sowie von unserem Moderator Rémi Armand Tchokothe eröffnet. Anschließend wird es Lesungen von Babeth Fonchie Fotchind und Sami Tchak geben sowie geselliges Beisammensein bei einem Buffet, ehe der Tag mit Lesungen von Niq Mhlongo sowie Ida Hadjivayanis und Julia Kölbl (Moderation: Andrea Färber) abgeschlossen wird. Die Lesung der deutschsprachigen Texte erfolgt durch Ninja Reichert. Als Dolmetscherin fungiert Julia Kölbl.
Freitag, 14. Juni 2024
14:00 - 14:30 Uhr: Introduction and Welcome by Rémi Armand Tchokothe, Kamdem Mou Poh à Hom, a representative of
14:30 - 15:20: Reading
Babeth Fonchie Fotchind
15:30 - 16:20 Reading
Sami Tchak
16:30 - 17:00 Break with Buffet
Fingerfood
17:00 - 17:50 Reading
Niq Mhlongo
18:00 - 19:10 Reading
Ida Hadjivayanis and Julia Kölbl (Moderation: Andrea Färber)
Moderator
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Babeth Fonchie Fotchind ist Dichterin, Schriftstellerin und Menschenrechtsanwältin. Sie hat in verschiedenen Literaturzeitschriften veröffentlicht, darunter Kluger Hans, De Revisor, De Groene Amsterdammer, DW B, De Gids und ELLE Magazine.
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Niq Mhlongo ist ein südafrikanischer Romanautor, Kurzgeschichtenschreiber,
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Ida Hadjivayanis ist Akademikerin an der SOAS University of London, wo sie Swahili-Studien unterrichtet. Sie fertigte Peponi (2022), die Suaheli-Übersetzung von Paradise (1994) des Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah, an und arbeitet derzeit an Afterlives desselben Autors. Peponi ist das einzige Werk von Gurnah in einer afrikanischen Sprache. Ihr Forschungsgebiet ist die Swahili-Diaspora, -Sprache und -Übersetzung. Ihre jüngste Veröffentlichung ist The Swahili Mtapta: Exploring Translation in Abdulrazak Gurnah‘s Paradise, erschienen in ALT #41 (Africa Literature Today) im November 2023. Sie ist Mitbegründerin der jährlichen SOAS Baraza Swahili Conference. |
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Julia Kölbl ist ausgebildete Dolmetscherin und Übersetzerin für Deutsch, Englisch und Italienisch und arbeitet als solche vorwiegend im Schul- und Sozialbereich. Aktuell schreibt sie im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes an ihrer Dissertation zur Tätigkeit des Übersetzens innerhalb der ersten Frauenrechtsbewegungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (1848-1918). Seit 2021 ist sie außerdem bei F*Streik Graz, einem autonomen feministischen Kollektiv, aktivistisch engagiert. |
Samstag, 15. Juni 2024
14:00 - 14:50 Reading
Max Lobe
15:00 - 15:50 Reading
Zina Eberlein
16:00 - 16:20 Break with Buffet
16:30 - 17:20 Reading
Tete Loeper
17:30 - 18:20 Reading
Ernis
18:30 - 20:00 Panel Discussion with all authors
20:30 Dinner
Max Lobe ist ein schweizerisch-kamerunischer Schriftsteller, der sich als Schwarz, afrikanisch und queer identifiziert. Lobe ist Autor von sieben Romanen, von denen einige ins Deutsche, Englische, Italienische, Portugiesische und Ukrainische übersetzt wurden. Lobes Schreiben ist von den Traditionen der Schwarzen afrikanischen Literaturen und Volksmärchen inspiriert wie auch von der Realität von Eingewanderten in der Schweiz. 2011 erschien sein Debüt L’Enfant du miracle.
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Zina Eberlein Ist eine in Frankreich geborene deutsch-kamerunische Autorin. Themen wie Identität und Kultur haben sie immer schon geprägt und sie liebt es, sich auf kreative Art und Weise auszudrücken (singen, schreiben, zeichnen). Line möchte wie Mama sein (2023), aus dem französischen Line veut ressembler à sa Maman, ist das erste von ihr geschriebene und illustrierte Kinderbuch und der Anfang der Buchreihe Lines Notizen (französisch: Les notes de Line). Zina wird aus Line et la famille de coeur lesen. Das Buch wird vom Französischen ins Deutsche übersetzt und im Juni veröffentlicht. |
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Divine Gashugi, bekannt unter ihrem Pseudonym Tete Loeper, ist Autorin, Schauspielerin, Regisseurin und Bildungsreferentin. In Ruanda geboren, überlebte sie den Völkermord an den Tutsi im Flüchtlingslager in Burundi und im Kongo. Später studierte sie Journalismus und Kommunikation. Seit mehreren Jahren beschäftigt sie sich mit verschiedenen Bildungsthemen rund um globales Lernen, Dekolonisierung und interkulturelle Kommunikation. Tete Loeper ist Autorin des Buches Barfuß in Deutschland, Produzentin und Schriftstellerin des Dokumentarfilms The Face of Resilience. |
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Ernis wurde in Bafoussam, Kamerun, geboren. Sie ist Romanautorin und Dichterin und erzählt in Versen die Geschichten der Frauen in ihrem Leben. Sie wurde abwechselnd von ihrer Urgroßmutter, Großmutter und Mutter erzogen. Ernis hat Philosophie studiert. Für ihren ersten Roman Comme une reine, der von Éditions JC Lattès in Zusammenarbeit mit Radio France Internationale und der Cité Internationale des Arts in Paris veröffentlicht wurde, erhielt sie 2022 den Prix voix d‘Afriques. Aus demselben Buch wird Ernis Auszüge vorlesen. |
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