Johannes Rauchenberger: Biblische Bildlichkeit. Kunst – Raum theologischer Erkenntnis
Kunst als Raum theologischer Erkenntnis: ein neuer Versuch, Kunst und Theologie auf systematische Weise zusammen zu sehen. Die aus der Schrift gewonnenen Modelle werden mit modernen kunsttheoretischen Konzepten verbunden. Ihre Reichweite wird in der Analyse exemplarischer Kunstwerke erprobt. Auf der Folie der klassischen "Fundorte" unterzieht der Autor den Stellenwert der Bilder für die Theologie einer Relecture. In diesem modellhaften Überblick nimmt der "Bruch der Moderne" einen breiten Raum ein. In einem völligen Neuansatz wird die Schrift auf ihre Bildlichkeit befragt. Dabei ist nicht nur das Bilderverbot zentral, sondern auch andere Stellen und biblische Strukturen. Anhand des Herrlichkeitsbegriffs (kabod/doxa), der Narrativität und der biblischen Zeitauffassung (Typologie), sowie des neutestamentlichen Bildbegriffs (eikon) werden Bildkonzepte gezeigt und analysiert. Dabei zeigt sich, dass Bildlichkeit auch für moderne Konzeptionen fruchtbar gemacht werden kann. So entsteht auf der Basis der Schrift ein Kunst-Raum, der um die Autonomie der Bilder weiß. Gleichzeitig wird auf die Unersetzbarkeit der Kunst für (theologische) Erkenntnis insistiert.