Beauftragung zum Lektor und zum Akolythen im Priesterseminar Graz
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„Einen Dienst in der Kirche auszuüben, ist nicht bloß Dienstanweisung - es ist Anweisung, sich selbst und jene, denen man zu Diensten ist, einzuführen in die Geheimnisse unseres Glaubens. Sie einzuführen in das, was Christsein bedeutet. Nämlich sich in IHN, in das Wort Gottes, zu vertiefen und daher zu Menschen zu werden, die lieben und Hingabe leben“, so Bischof Wilhelm Krautwaschl in seiner Predigt.
Er wies unter anderem auch darauf hin, dass Thomas und Herbert auf ihrem Weg der Nachfolge Jesu die Aufgabe haben, den Menschen Gottes Nähe zu zeigen. Jeder der beiden Dienste erinnere an das Wesentliche unseres Weges mit dem Auferstandenen.
Der Dienst als Lektor ist Dienst der Verkündigung der Heiligen Schrift. Dies ist aber weit mehr als nur ein „Vorlesen“, weil es uns ermögliche, „Anteil zu geben, am Boden, auf den wir unser Leben des Christseins bauen.“ Dafür soll man sich aber auch selbst immer weiter vertiefen in dieses Fundament unseres Glaubens, das uns aus den biblischen Texten erwächst.
Der Bischof sagte dazu: „Lieber Herbert: Auf Deinem Weg der Nachfolge soll diese Beauftragung nunmehr Dich stärken, nicht müde zu werden, Dich selbst und auch andere ins Leben aus dem Wort Gottes, das letztlich der Auferstandene selbst ist, zu vertiefen. Nimm diesen Auftrag, bitte, an und ernst. Du wirst die Entdeckung machen, auf dem Weg der Berufung durch ein Voranschreiten in der Vertiefung des Gotteswortes voranzukommen.“
Auf dem Weg der Nachfolge lässt man sich aber immer mehr und mehr in das Lebensgeheimnis Jesu ein. Es sei nicht nur ein Nachahmen, sondern „ein sich selbst in die Fußstapfen Jesu begeben, in dem Seine Lebensart immer mehr zu der eigenen wird.“ Der Bischof wies darauf hin, dass der Maßstab sei, ganz für die Menschen, mit denen man unterwegs ist, zu leben. Sein Wunsch: „Wenn du, Thomas, heute zum Dienst als Akolyth beauftragt wirst, dann ist dies nicht bloß der offizielle Auftrag der Kirche, die Kommunion zu spenden oder liturgische Dienste auszuüben. Es geht um den innersten Kern christlicher Berufung, den zu vertiefen Du Dich auf den Weg gemacht hast. Lass möglichst viele daran teilhaben!“